Politik

Immer mehr Patienten aus dem Ausland zur Behandlung in Deutschland

  • Montag, 1. Februar 2016

Sankt Augustin – 2014 ließen sich mehr als 251.000 Patienten aus 176 Ländern stationär oder ambulant in Deutschland behandeln. Dies entspricht einem Zuwachs von 4,4 Prozent gegenüber 2013. Das berichtet der Fachbereich Wirtschaftswissenschaften der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg in Sankt Augustin. Der Fachbereich recherchiert regelmäßig die Zahl der Medizintouristen und die daraus resultierenden Umsätze. Als Datengrundlage dienen unter anderem Zahlen des Statistischen Bundesamtes.

„Seit Jahren kommen immer mehr Patienten nach Deutschland, um sich hier betreuen zu lassen“, berichtet Jens Juszczak von der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg gegenüber dem Deutschen Ärzteblatt. Ein wichtiger Grund dafür sei der hervorragende Ruf deutscher Ärzte im Ausland. Entscheidend sei außerdem die hohe medizintechnische Ausstattung von Kliniken und Praxen in Deutschland.

Russland bleibt Spitzenreiter
Russland bleibt weiterhin der wichtigste Quellmarkt mit etwa 9.800 stationären und 15.000 ambulanten Patienten. Allerdings zeigten sich mit einem Rückgang der Behandlungszahlen um 7,5 Prozent erste Auswirkungen des Währungsverfalls des Rubels sowie der EU-Sanktionen. Dieser Rückgang wurde aber durch eine Zunahme von Patienten aus arabischen Ländern ausgeglichen.

In den vergangenen zehn Jahren hat sich die Zahl der Patienten aus dem Ausland verdoppelt, aber nicht alle Bundesländer profitieren laut der Hochschule gleichermaßen von diesem Zuwachs. Insbesondere Berlin/Brandenburg gewinne schnell Anschluss an die führenden Destinationen für Medizintourismus Bayern, Nordrhein-Westfalen und Baden-Württemberg.

Seit 2004 konnte die Hauptstadt die Nachfrage aus dem Ausland verfünffachen und erreichte auch 2014 ein Plus von 20 Prozent. Lediglich Brandenburg mit plus 28 Prozent und Sachsen (plus 36 Prozent) schnitten besser ab.

hil

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