Immer weniger Kinder in Mecklenburg-Vorpommern geimpft
Schwerin – Weniger als die Hälfte der Schulanfänger in Mecklenburg-Vorpommern verfügt über alle empfohlenen Schutzimpfungen. Die Grundimmunisierung gegen Kinderlähmung (Polio), Diphtherie, Wundstarrkrampf (Tetanus) und Keuchhusten (Pertussis) hätten noch fast alle Kinder erhalten, teilte die Linksfraktion gestern im Landtag mit.
Die erste Auffrischung, die zwischen dem fünften und sechsten Lebensjahr erfolgen soll, fehle. Die Linksfraktion bezog sich auf die Antwort der Landesregierung auf eine Kleine Anfrage. Die Zahlen stammten von den Einschulungsuntersuchungen im Schuljahr 2015/16.
Bei Kinderlähmung verfügten demnach nur 5,3 Prozent der Untersuchten über diese Auffrischung und damit den vollständigen Impfschutz. In Schwerin sah es noch schlechter aus: Nur 4 der 941 untersuchten Kinder (0,5 Prozent) waren gegen Kinderlähmung geimpft.
„Wenn diese hohe Zahl ungeimpfter Kinder täglich zusammen ist, steigt die Wahrscheinlichkeit einer Erkrankung für alle Schüler und Lehrkräfte“, sagte die Fraktionsvorsitzende und bildungspolitische Sprecherin der Linksfraktion, Simone Oldenburg. Nach ihrer Ansicht ist die Impfrate bei Schulkindern seit Jahren viel zu gering. Das zeige, dass Maßnahmen wie die Erinnerung der Eltern an die Impfungen nicht ausreichen. Die Impfbereitschaft, insbesondere nach der Einschulung, müsse besser gefördert und die Gesundheitsämter müssten personell und finanziell aufgestockt werden, forderte Oldenburg.
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