Politik

Immer weniger Kinder in Mecklenburg-Vor­pommern geimpft

  • Donnerstag, 23. Februar 2017

Schwerin – Weniger als die Hälfte der Schulanfänger in Mecklenburg-Vorpommern ver­fügt über alle empfohlenen Schutzimpfungen. Die Grundimmunisierung gegen Kin­der­läh­mung (Polio), Diphtherie, Wundstarrkrampf (Tetanus) und Keuchhusten (Pertussis) hätt­en noch fast alle Kinder erhalten, teilte die Linksfraktion gestern im Landtag mit.

Die erste Auffrischung, die zwischen dem fünften und sechsten Lebensjahr erfolgen soll, fehle. Die Linksfraktion bezog sich auf die Antwort der Landesregierung auf eine Kleine Anfrage. Die Zahlen stammten von den Einschulungsuntersuchungen im Schuljahr 2015/16.

Bei Kinderlähmung verfügten demnach nur 5,3 Prozent der Untersuchten über diese Auffrischung und damit den vollständigen Impfschutz. In Schwerin sah es noch schlech­ter aus: Nur 4 der 941 untersuchten Kinder (0,5 Prozent) waren gegen Kinderlähmung geimpft.

„Wenn diese hohe Zahl ungeimpfter Kinder täglich zusammen ist, steigt die Wahrschein­lichkeit einer Erkrankung für alle Schüler und Lehrkräfte“, sagte die Fraktionsvorsitzende und bildungspolitische Sprecherin der Linksfraktion, Simone Oldenburg. Nach ihrer An­sicht ist die Impfrate bei Schulkindern seit Jahren viel zu gering. Das zeige, dass Maß­nah­men wie die Erinnerung der Eltern an die Impfungen nicht ausreichen. Die Impfbe­reitschaft, insbesondere nach der Einschulung, müsse besser gefördert und die Ge­sundheitsämter müssten personell und finanziell aufgestockt werden, forderte Olden­burg.

dpa

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