Impfpflicht gegen Corona: US-Regierung ermuntert Arbeitgeber

Washington – Die US-Regierung hat Arbeitgeber ausdrücklich ermuntert, ihre Mitarbeiter zur Impfung gegen das Coronavirus SARS-CoV-2 zu verpflichten. Es liege in der Macht der Arbeitgeber „dabei zu helfen, die Pandemie zu beenden“, sagte der Coronakoordinator des Weißen Hauses, Jeffrey Zients.
Die bisher angekündigten Regelungen durch Unternehmen, Bundesstaaten, Kommunen, Universitäten und Krankenhäuser verpflichteten bereits Dutzende Millionen Amerikaner zur Impfung. „Es ist klar, die Impfpflicht ist im ganzen Land auf dem Vormarsch“, sagte Zients. Die Impfungen würden die Menschen schützen und „helfen, die Verbreitung des Virus zu stoppen“.
Die US-Regierung hat ihre eigenen Mitarbeiter bereits verpflichtet, sich impfen oder sich regelmäßig auf eine Coronainfektion testen zu lassen. Das Verteidigungsministerium will spätestens ab Mitte September eine Impfpflicht für Soldaten einführen.
Die Impfkampagne in den USA macht nur noch sehr langsam Fortschritte. Bislang sind dort 50,3 Prozent der Bevölkerung von rund 330 Millionen Menschen abschließend geimpft. Die Impfungen sind für Jugendliche ab zwölf Jahren und Erwachsene freigegeben.
Auch Impfanreize scheinen nur mäßig zu wirken. Nachdem die Millionenmetropole New York Ende Juli einen Impfanreiz von 100 Dollar (etwa 85 Euro) eingeführt hatte, haben rund 50.000 Menschen dieses Angebot angenommen.
Bürgermeister Bill de Blasio feierte das Angebot städtischer Impfstellen als großen Erfolg. US-Präsident Joe Biden hatte Bundesstaaten, Bezirke und Kommunen landesweit aufgefordert, eine solche Belohnung auszuloben.
In der Bevölkerungsgruppe ab zwölf Jahren sind in den USA 59 Prozent vollständig geimpft. Die US-Behörden melden inzwischen im Durchschnitt wieder gut 110.000 Neuinfektionen pro Tag.
Im Juni, bevor sich die Delta-Variante durchgesetzt hatte, waren es zeitweise nur rund 10.000 pro Tag. Laut Gesundheitsbehörde CDC ist das im Vergleich zum Tiefpunkt im Juni ein Anstieg um 876 Prozent.
Täglich sterben demnach im Schnitt mehr als 450 Menschen nach einer Coronainfektion.
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