In Deutschland fehlen Hornhautspender für Transplantationen

Neubrandenburg – Menschen mit Augenkrankheiten kann durch moderne Operationstechniken schneller geholfen werden – es braucht aber deutlich mehr Hornhautspender. Darauf hat Marzin Börgel, Geschäftsführer der Deutschen Gesellschaft für Gewebetransplantation (DGFG), kürzlich in Neubrandenburg hingewiesen.
Derzeit gebe es etwa 8.000 Hornhauttransplantationen bundesweit im Jahr, aber nur 6.500 Augenhornhäute würden in Deutschland gespendet. In fünf bis zehn Jahren werde mit 10.000 bis 12.000 nötigen Operationen dieser Art gerechnet. Ein Grund sei die demografische Entwicklung, bei der die Zahl der Senioren weiter wächst.
Börgel zufolge gibt es zwar theoretisch genug potenzielle Spender in Deutschland. Doch bisher stimmten nur 34 Prozent der Befragten einer Spende von Gewebe, wie Hornhäuten, Herzklappen, Haut oder Blutgefäßen zu. „Es müsste mehr in den Familien darüber geredet werden, was die Betroffenen nach dem Tod wünschen“, sagte Börgel. Bei Gewebespenden liege Nordrhein-Westfalen bundesweit an der Spitze, es folgten Mecklenburg-Vorpommern und Bremen.
Am Dietrich-Bonhoeffer-Klinikum Neubrandenburg fand die Jahrestagung der DGFG statt, der als Gesellschafter die Universitätskliniken Dresden, Hannover, Leipzig und Rostock sowie das Neubrandenburger Klinikum angehören. Hauptaufgabe der Gesellschaft sei vor allem die Aufklärung, erklärte Börgel.
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