In Deutschland gibt es weniger kinderlose Frauen
Wiesbaden – In Deutschland bleiben nach Angaben des Statistischen Bundesamtes (Destatis) derzeit etwa 20 Prozent der Frauen „endgültig kinderlos“. Lange Zeit hatte sich die endgültige Kinderlosigkeit in Deutschland stetig vergrößert – von elf Prozent bei den 1937 geborenen Frauen bis 21 Prozent beim Jahrgang 1967. Unterschiede gibt es nach Bundesländern: Einen besonders geringen Anteil kinderloser Frauen gibt es in Thüringen, Sachsen, Brandenburg und Sachsen-Anhalt. Besonders hoch liegt die Quote in den Stadtstaaten.
„Der langjährige Trend zur höheren Kinderlosigkeit ist offenbar gestoppt. Bei den akademisch gebildeten Frauen ist die Kinderlosigkeit in den letzten Jahren sogar zurückgegangen“, sagte Georg Thiel, Vizepräsident des Statistischen Bundesamtes. Unter den 40- bis 44-jährigen Akademikerinnen war 2016 der Anteil der Kinderlosen mit 25 Prozenz um drei Prozentpunkte geringer als 2012 (28 Prozent).
Zur Trendwende habe „nicht zuletzt die Verbesserung der Bedingungen für die Vereinbarkeit von Beruf und Familie, vor allem durch den Ausbau der Kinderbetreuung, beigetragen“, hieß es von der Behörde. Dafür spreche auch, dass die Erwerbstätigkeit von Müttern mit Kleinkindern in den vergangenen acht Jahren zugenommen hat.
Mit Kindern im Alter von einem Jahr sind heute 44 Prozent der Mütter erwerbstätig, 2008 waren es nur 36 Prozent. Ist das jüngste Kind zwei Jahre alt, geht mit einem Anteil von 58 Prozent bereits mehr als die Hälfte der Mütter (wieder) einer Erwerbsarbeit nach (2008: 46 Prozent ). Als erwerbstätig zählen dabei ausschließlich Personen, die nicht in Mutterschutz oder Elternzeit sind.
Akademisch gebildete Frauen kehren schneller in den Beruf zurück und arbeiten häufiger Vollzeit als noch vor acht Jahren. So arbeiteten 2016 mit 58 Prozent deutlich über die Hälfte der Akademikerinnen (wieder), wenn das jüngste Kind ein Jahr alt war
(2008: 54 Prozent ). 19 Prozent der Akademikerinnen mit einem jüngsten Kind von einem Jahr waren im Jahr 2016 in Vollzeit tätig. 2008 hatte der Anteil bei 16 Prozent gelegen.
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