Ausland

Indien: Wieder mehr als 4.000 Tote an einem Tag

  • Montag, 10. Mai 2021
/picture alliance, Sumit Sanyal
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Neu Delhi – Die Coronalage in Indien spitzt sich trotz internationaler Hilfe weiter zu. Wie das Gesund­heits­ministerium gestern in Neu Delhi mitteilte, wurden zum zweiten Mal hintereinander mehr als 4.000 Tote binnen 24 Stunden gezählt. Zudem gab es wieder mehr als 400.000 Neuinfektionen.

Die Gesamtzahl der Toten nach einer Infektion mit SARS-CoV-2 stieg auf rund 242.300. Inzwischen ha­ben sich bereits mehr als 22 Millionen Inder mit dem Coronavirus angesteckt. Vermutet wird, dass die Zahlen noch viel höher liegen.

In absoluten Zahlen ist das riesige Land in Südasien mit seinen mehr als 1,3 Milliarden Einwohnern hin­ter den USA am stärksten von der Pandemie betroffen. Die Dunkelziffer in Indien dürfte allerdings deut­lich höher liegen: Vielerorts ist es schwer, überhaupt auch nur getestet zu werden. Besonders in ländli­chen Regionen sterben viele Opfer zu Hause und tauchen nicht immer in der Statistik auf.

Gesundheitssystem und Krematorien sind an der Belastungsgrenze, in den Krankenhäusern fehlt medizi­nischer Sauerstoff. Für die rasante Ausbreitung werden Sorglosigkeit, große religiöse Feste und Wahl­kampf­veranstaltungen sowie das Auftreten von Virusmutationen in den vergangenen Wochen verant­wortlich gemacht. Mehrere Bundesstaaten verhängten inzwischen Lockdowns. Die Opposition forderte Premierminister Narendra Modi zu landesweiten Beschränkungen auf.

Inzwischen haben mehr als 40 Länder Hilfe an Indien geliefert. Deutschland schickte eine große Sauer­stoffgewinnungsanlage sowie 120 Beatmungsgeräte. Derweil verständigten sich die EU und Indien in Porto auf neue Gespräche über ein Freihandelsabkommen – auch, um „ungenutztes Potenzial“ für die Erholung von Corona auszuschöpfen.

dpa

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