Ausland

Neu Delhi richtet Spezialabteilungen wegen tödlicher Pilzinfektion bei Coronapatienten ein

  • Donnerstag, 20. Mai 2021
/picture alliance, SOPA Images via ZUMA Wire, Pradeep Gaur
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Neu Delhi – Wegen des unter Coronapatienten grassierenden „Schwarzen Pilzes“ richtet die indische Haupt­stadt Neu-Delhi spezielle Krankenhausabteilungen ein. In drei Kliniken solle es gesonderte Abtei­lungen für die wachsende Zahl von Mukormykosepatienten geben, teilte Neu-Delhis Regierungschef Arvind Kejriwal heute mit. Immer mehr COVID-19-Patienten in Indien sind von der seltenen, aber lebensbedroh­lichen Pilzinfektion betroffen.

In den Krankenhäusern von Neu-Delhi werden Medienberichten zufolge derzeit mehr als 200 Mukormy­kose­patienten behandelt, dutzende weitere stehen auf der Warteliste. Aus dem Bundesstaat Maharashtra wurden mehr als 2.000 Fälle gemeldet. Die Bundesstaaten Rajasthan und Telangana haben wegen der steigenden Zahl von Fällen den „Schwarzen Pilz“ zur Epidemie erklärt.

Einige Ärzte machen den weitverbreiteten Einsatz von Steroiden gegen das Coronavirus für die Ausbrei­tung der Pilzerkrankung verantwortlich. Mehr als 50 Prozent der vom „Schwarzen Pilz“ befallenen Patien­ten sterben innerhalb weniger Tage. In einigen Fällen müssen Augen und Oberkiefer chirurgisch entfernt werden, um die Ausbreitung der Infektion zu stoppen. Im ohnehin überlasteten indischen Gesundheits­system herrscht auch ein Mangel an Anti-Pilzmedikamenten.

Die Krankheit wird durch den Mucorschimmelpilz verursacht. Er gelangt durch die Atmung oder Haut­verletzungen in den Körper und befällt dort in der Regel die Nebenhöhlen. Diabetiker, deren Zahl in Indien sehr hoch ist, und Menschen mit einem geschwächten Immunsystem sind besonders anfällig für die gefähr­liche Pilzinfektion.

afp

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