Medizin

Infektion mit SARS-CoV-2 in der Schwangerschaft

  • Donnerstag, 28. Juli 2022
/Sk Elena, stock.adobe.com
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Köln – Das Risiko für alle definierten COVID-19-spezifischen Ereignisse ist bei Erkrankung im ersten Trimester einer Schwangerschaft gering und nimmt mit steigendem Schwangerschafts­alter bis zum frühen 3. Trimester zu.

Zu diesem Ergebnis kommen Ulrich Pecks und Co-Autoren in ihrer Analyse klinischer Daten aus Deutschland und Österreich aus dem CRONOS-Register im Deutschen Ärzteblatt (2022; DOI: 10.3238/arztebl.m2022.0266).

Die Autoren empfehlen, dass bei aller Unsicherheit in Bezug auf neue Virusvarianten und mögliche weitere COVID-19-Wellen im kommenden Herbst die Zeit bis dahin genutzt werden sollte, insbesondere Frauen im reproduktiven Alter nicht nur mit einem Impfangebot zu erreichen, sondern ihnen auch die Risiken einer SARS-CoV-2-Infektion in der Schwanger­schaft mit den erheblichen Konsequenzen für das Ungeborene zu vermitteln.

Im höheres Schwangerschaftsalter nach 22 Schwangerschaftswochen bei Infektion zusammen mit einem höheren Body-Mass-Index oder das Alter der Mutter sind wichtige Risikofaktoren für einen schweren COVID-19-Verlauf.

Zudem spielt die Virusvariante eine Rolle: Im Vergleich zu früheren Varianten kam es in der Omikron-Periode zu weniger schweren Verläufen unter schwangeren Frauen. Neben der weniger virulenten Variante können Erfahrungen im Umgang mit der Erkrankung und bessere Behandlungsstrategien hierzu beigetragen haben.

Auch werden geimpfte Frauen seltener stationär wegen COVID-19 behandelt oder entbun­den, als ungeimpfte Frauen. Die Daten unterstreichen die Empfehlung der Ständigen Impfkommission für Schwangere, sich (ab dem 2. Trimester) gegen COVID-19 impfen zu lassen.

Um die Auswirkung einer Infektion auf die Schwangerschaft besser zu erfassen, werden seit April 2020 im krankenhausbasierten CRONOS-Register („COVID-19 Related Obstetric and Neonatal Outcome Study in Germany“) der Deutschen Gesellschaft für Perinatale Medizin (DGPM) Daten von Frauen erfasst, die während der Schwangerschaft SARS-CoV-2-positiv getestet wurden.

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