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Initiative der Forschungspraxennetze geht weiter

  • Mittwoch, 3. Dezember 2025
/HNFOTO, stock.adobe.com
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Berlin – Universitätsmedizinische Forschung und primärärztliche Versorgung sind kein Widerspruch. Das verdeutlicht die Initiative Deutscher Forschungspraxennetze, die sich in diesem Jahr unter dem Dach der Deutschen Gesellschaft für Allgemeinmedizin und Familienmedizin (DEGAM) als „DEGAM-ForNet“ neu aufgestellt hat und deren Koordinierungsstelle auch in den nächsten fünf Jahren eine Förderung durch das Bundesministerium für Forschung, Technologie und Raumfahrt (BMFTR) erhält.

„Das zeigt, dass die Bedeutung von Forschung in der Primärversorgung zunehmend erkannt wird“, sagte Leonor Heinz, Leiterin der Koordinierungsstelle in Berlin, im Gespräch mit dem Deutschen Ärzteblatt.

Anliegen der Gemeinschaft von 40 allgemeinmedizinischen Universitätsstandorten sei es, notwendige Rahmenbedingungen und Infrastrukturen für Forschung im hausärztlichen Setting mit praxisrelevanten, sektorenübergreifenden und versorgungsnahen wissenschaftlichen Ergebnissen zu schaffen, so Heinz. „Diese Möglichkeiten zur Evidenzgenerierung sind dabei nicht nur für die Primärversorgung entscheidend, sondern für die gesundheitliche Versorgung der Bevölkerung insgesamt“, betonte sie.

Bereits im April wechselte die bisher maßgeblich von der Deutschen Stiftung für Allgemeinmedizin und Familienmedizin (DESAM) initiierte und vorangetriebene Forschungsstruktur unter das Dach der DEGAM. Die übergreifende Zusammenarbeit der allgemeinmedizinischen Universitätsstandorte soll die nachhaltige Entwicklung und den effizienten Ressourceneinsatz der Initiative sichern. Organisiert wird diese Arbeit durch die von Heinz geleitete Koordinierungsstelle, die bis 2030 durch das BMFTR gefördert wird.

Der Grundstein für die heutige Infrastruktur wurde 2018 mit einer Ausschreibung des damaligen Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) gelegt, an der sich die Stiftung der DEGAM beteiligt hatte.

In den Jahren 2020 bis 2025 schlossen sich mit Unterstützung der ersten BMBF-Förderung sechs Forschungspraxennetze aus 23 geförderten allgemeinmedizinischen Universitätsstandorten unter dem Namen DESAM-ForNet zusammen und entwickelten eine deutschlandweite und dauerhafte Infrastruktur für die hausärztliche Forschung.

Insbesondere in den Bereichen Daten & IT, Qualifizierung und Partizipation wurden netzübergreifend nutzbare Werkzeuge, Standards und Prozesse entwickelt. Dazu gehören insbesondere ein Research Ready-Konzept mit einem verknüpften Qualifizierungsstandard, eine Handreichung Partizipation und ein gemeinsames IT-Infrastrukturkonzept.

„Die in den letzten fünf Jahren erarbeiteten Werkzeuge und Standards sind zentrale Elemente für mehr Forschung im hausärztlichen Setting. Nun geht es darum, diese Standards und Tools flächendeckend zu implementieren und weiterzuentwickeln, um multizentrische allgemeinmedizinische Studien effizienter durchzuführen“, erklärte Heinz. Die weitere Förderung der Koordinierungsstelle sei ein wichtiger Schritt, um die standortübergreifend vernetzte allgemeinmedizinische Forschung auszubauen.

„Davon profitieren alle“, bestätigte Jutta Bleidorn, Vizepräsidentin der DEGAM und gleichzeitig Sprecherin der Steuerungsgruppe der Initiative DEGAM-ForNet. Die Patientinnen und Patienten profitierten von einer qualitativ hochwertigen medizinischen Versorgung, die hausärztlichen Praxen durch die Teilnahme an attraktiven Forschungsprojekten und die Uni-Institute durch breit angelegte allgemeinmedizinische Forschungsvorhaben.

ER

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