Innovationsausschuss fördert 13 S3-Leitlinien

Berlin – Die Finanzierung von medizinischen Leitlinien gehört mittlerweile zur Arbeit des Innovationsausschusses beim Gemeinsamen Bundesausschuss (G-BA). 13 neue Projekte können nun mit ihrer Arbeit beginnen, wie das Gremium kürzlich mitteilte. Bei allen Projekten geht es um die Arbeit an S3-Leitlinien, der höchsten Evidenzstufe von Leitlinien.
Mit der Coronapandemie befasst sich eine davon. Die Leitlinie habe „eine große Bedeutung für eine sektorenübergreifende evidenzbasierte Versorgung der Bevölkerung“, erklärten die Antragsteller um Stefan Kluge vom Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf. Die Antragsteller haben die Projektleitung inne.
In der „Living Guideline: Empfehlungen zur stationären Therapie von Patienten mit COVID-19“ geht es darum, sektorenübergreifend Klinikern, die Patienten mit Risiko für einen schweren COVID-19 Verlauf oder bereits an COVID-19-Erkrankte behandeln, aktuelle evidenzbasierte Empfehlungen bereitzustellen. Beteiligt sind 17 Fachgesellschaften.
Darüber hinaus gibt es weitere Leitlinien aus verschiedenen Fachgebieten, wie etwa zur „Diagnostik und Therapie der Lymphödeme“ (Uniklinikum Regensburg), zur „Psychosomatischen Dermatologie“ (Justus-Liebig-Universität Gießen), zur „Therapie der Mobilität nach Schlaganfall“ (Fürst Donnersmarck-Stiftung), zum „Polytrauma / Schwerverletzten-Behandlung“ (AUC Akademie der Unfallchirurgie).
Zu den weiteren Leitlinienvorhaben gehören die „Diagnostik und Therapie von Hyperlipidämien bei Kindern und Jugendlichen“ (Stiftung Kindergesundheit), „Peripartale Psychische Störungen“ (Technische Universität Dresden), „Immunsuppression nach pädiatrischer Nierentransplantation“ (Uniklinikum Essen), „Frühgeborene standardisiert und relevant therapieren“ (Uniklinikum Würzburg) oder zur „interdisziplinären, integrierten Gesundheitsversorgung für trans*,transsexuelle und nichtbinäre Menschen“ (Uniklinikum Hamburg-Eppendorf).
Ein Upgrade soll es bei der „Klinischen Ernährung in der Nephrologie“ – Projektleiter ist die Deutsche Gesellschaft für Ernährungsmedizin – sowie der „Sepsis – Prävention, Diagnose, Therapie und Nachsorge“ (Deutsche Sepsis-Gesellschaft) geben. Für die S3-Leitlinie „Posttraumatische Belastungsstörung – Update und Erweiterung um Zielgruppen mit besonderen Bedürfnissen“ (Uniklinikum Hamburg-Eppendorf) ist eine Aktualisierung geplant.
Der Innovationsausschuss hatte auf seine Förderbekanntmachung 31 Anträge erhalten. Bei der Bewertung und Auswahl der geförderten Projekte hat er die Empfehlungen aus dem Expertenpool und der Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften (AWMF) berücksichtigt.
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