Intelligente Versorgungsprojekte insbesondere bei Notfallversorgung gefragt

Berlin – Insbesondere angesichts der knapper werdenden „Ressource Arzt“ seien intelligente Versorgungsprojekte gefragt. Das sagte gestern Klaus Reinhardt, Präsident der Bundesärztekammer (BÄK). So erfolge beispielsweise der Zugang der Patienten zu Leistungen der Versorgung von Notfällen beziehungsweise vermeintlichen Notfällen derzeit oftmals ungesteuert – dieses Problem müsse man lösen.
Dabei gelte es, die Zusammenarbeit der Sektoren zu fördern und nicht Anreize zulasten des jeweils Anderen zu schaffen, betonte Reinhardt im Rahmen einer Veranstaltung des Zentralinstituts für die kassenärztliche Versorgung (Zi)
Für ein „gemeinsames Verständnis“ im Zusammenspiel von ambulanter und stationärer Versorgung warb auch Andreas Gassen, Vorstandsvorsitzender der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV). Gegebenenfalls seien auch einzelne Schritte hin zu mehr Patientensteuerung und abgestimmter Standards zu begrüßen – Hauptsache sei eine „bessere Versorgung“.
Bärbel Bas, stellvertretende Vorsitzende der SPD-Bundestagsfraktion, hatte zuvor mit Verweis auf „strittige Punkte“ einer zeitnahen großen Reform der Notfallversorgung eine Absage erteilt. Diese werde „nicht mehr kommen“. Einige „Details“ mit Fokus auf die medizinische Notwendigkeit von Notfallversorgungsleistungen werde man jedoch gesetzlich regeln.
Das Zi prämierte im Rahmen des virtuellen Veranstaltungsformates vier Modelle ambulanter Versorgung mit dem Titel „Ausgezeichnete Gesundheit 2021“ – darunter auch ein Projekt der der KV Bremen, bei dem eine strukturierte Ersteinschätzung im Krankenhaus alle Walk-in-Patienten rund um die Uhr in die adäquate Versorgungsebene lenken soll.
Die Kassenärztlichen Vereinigungen (KVen) würden stetig daran arbeiten, Innovationen in die Versorgung zu integrieren, betonte Annette Rommel, Zi-Kuratoriumsvorsitzende und erste Vorsitzende der KV Thüringen. „Einige der hier vorgestellten Projekte verdienen es, Vorbilder künftiger Reformschritte zu werden.“
Insgesamt hatten sich 13 regionale Projekte um die Innovationspreise in den Kategorien Versorgung 24/7, Versorgung vernetzt, Versorgung digital und Versorgung verjüngt beworben.
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