Intensivmediziner fordert bundesweite Strategie gegen SARS-CoV-2

Berlin – Der Präsident der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (DIVI) hat angesichts steigender Infektionszahlen mit SARS-CoV-2 für ein bundeseinheitliches Vorgehen in der Coronapandemie plädiert.
„Wir werden mit dem Coronavirus weit ins Jahr 2021 leben. Das heißt, man muss jetzt mal anfangen, in größeren Maßstäben zu denken“, sagte Uwe Janssens. Es brauche eine Gesamtstrategie, um auf das Infektionsgeschehen zu reagieren.
„Wir müssen aus diesem Modus rauskommen, 16 Bundesländer bestimmen selbst, wie sie mit dieser Pandemie umgehen“, sagte Janssens. Etwa sei es dringend notwendig die Regelungen zum Tragen von Schutzmasken in Schulen und zu Obergrenzen bei Feiern und Veranstaltungen zu vereinheitlichen.
„Wie kann es etwa sein, dass in einem Bundesland bei Großveranstaltungen bis zu 1.000 Menschen zugelassen sind und in Nordrhein-Westfalen nur 150 auf Geburtstagsfeiern“, fragte Janssens.
Ein einheitliches Vorgehen sei nötig, da größere Menschenansammlungen mögliche Hotspots für die Verbreitung des Coronavirus darstellten. Ähnlich äußerte sich zuvor auch der Ärzteverband Marburger Bund (MB) und forderte bundesweit einheitliche Vorgaben für Feste und Feierlichkeiten.
„Um Ansteckungsrisiken auch im Herbst und Winter zu verringern, sollten sich die Länder bald auf einheitliche Regeln für private und öffentliche Feiern aller Art verständigen“, sagte die MB-Vorsitzende Susanne Johna gestern. Wichtig seien etwa Obergrenzen für Gäste und Konzepte fürs Lüften.
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