Ärzteschaft

Intensivmediziner für schnellen Ausbau von Telemedizin

  • Montag, 2. Januar 2023
/picture alliance, Jochen Tack
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Berlin – Angesichts überlasteter Kliniken fordern Intensivmediziner ein flächendeckendes Netz von telemedizinischen Angeboten. Die wäre für Mitarbeiter ebenso wie für Patienten „von enormer Bedeutung“, sagte der Past-Präsident der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (DIVI), Gernot Marx, den Zeitungen der Funke Mediengruppe vom Samstag.

Bereits im Oktober hatte eine Umfrage ergeben, dass sich eine Mehrheit der Mediziner mehr Tempo bei der Digitalisierung von Krankenhäusern und Arztpraxen wünscht. 57 Prozent wünschten sich laut der Befragung des Branchenverbandes Bitkom und des Hartmannbundes, andere Fachleute via Telemedizin zu Rate ziehen zu können – 32 Prozent tun dies laut Umfrage bereits.

Kurzfristig könne Telemedizin auf Intensivstationen „die Versorgung vieler schwerkranker Patienten auch in kleinen Krankenhäusern auf universitärem Niveau“ ermöglichen, sagte Marx. Dabei stünden „spezialisierte Zentren“ im Mittelpunkt, in denen Intensivmediziner rund um die Uhr als Ansprechpartner bereitstehen und „von überall her aus der Republik angesprochen werden können“. Solche Zentren gibt es laut DIVI bereits in Aachen, Berlin, Hamburg und Münster.

Krankenhäuser könnten so auf ein Netzwerk von Spezialisten zurückgreifen, „die vielleicht noch einen Rat wissen, zum Beispiel Infektiologen, wenn sich sehr schwierige Infektionen oder eine schwere Sepsis nicht in den Griff kriegen lassen“, so Marx. Auch die Coronapandemie habe gezeigt, dass Telemedizin Leben rette. Dennoch sei sie „bis heute nicht für alle Krankheitsbilder in die Regelfinanzierung aufgenommen“.

kna

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