Intensivstationen: Qualitätsindikator für Besetzung überarbeitet

Berlin – Die Deutsche Interdisziplinäre Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (DIVI) hat ihren Qualitätsindikator rund um die Besetzung von Intensivstationen überarbeitet.
„Bisher reduzierte sich dieses komplexe Thema auf die Besetzung der ärztlichen Leitung und die Anwesenheit von pflegerischem und ärztlichem Personal. Dies ist jetzt anders“, sagte Oliver Kumpf, stellvertretender Sprecher der DIVI-Sektion Qualität und Ökonomie in der Intensivmedizin.
Die Fachgesellschaft hat für Peer-Review-Verfahren und allgemein für das Qualitätsmanagement Qualitätsindikatoren formuliert. Das entsprechende Papier dazu enthält zehn Hauptindikatoren, die zu prüfen sind. Der erste Hauptindikator ist „Tägliche multiprofessionelle und interdisziplinäre Visite mit Dokumentation von Tageszielen“. Neu überarbeitet ist jetzt der zehnte wichtige Hauptindikator „Personalbesetzung und Strukturvoraussetzungen einer Intensivstation“.
„Dieser Qualitätsindikator fordert eine regelmäßige Selbstbewertung der qualitativen und quantitativen Vorgaben zur Personalbesetzung sowie der strukturellen Vorgaben. Die Einhaltung der Strukturvorgaben soll einmal pro Jahr anhand einer Checkliste überprüft werden. Falls notwendig sollen Konsequenzen abgeleitet werden, die erreichbare Ziele beinhalten“, heißt es in dem entsprechenden Papier.
„Keine Intensivstation kann unter den momentanen Rahmenbedingungen zusätzliches Personal einfach generieren. Jedoch können innovative Ansätze am Ort vielleicht eine Verbesserung spezifischer Situationen anstoßen, wie zum Beispiel die spezielle Qualifizierung oder veränderte Kapazitätssteuerung“, erläutert Kumpf.
Die DIVI empfiehlt, in jeder Klinik die Qualität jährlich zu prüfen – geeignet seien dazu intensivmedizinische Peer Reviews oder internen Qualitätsaudits auf Basis der DIVI-Indikatoren.
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