Internistische Fachgesellschaft wendet sich gegen autoritäre Bestrebungen

Wiesbaden/Berlin – Die Deutsche Gesellschaft für Innere Medizin (DGIM) wendet sich gegen antisemitische, antidemokratische und verfassungsfeindliche Bewegungen in Deutschland. Die Stellungnahme „Forschung braucht Freiheit, Medizin braucht Unabhängigkeit! – Die DGIM gegen autoritäre Bestrebungen“ unterstützen zudem elf weitere internistische Fachgesellschaften.
„Wir sind aufs Äußerste besorgt, dass in bestimmten aktuellen politischen Strömungen Wissenschaft verfemt und ihre Erkenntnisse geleugnet und in Folge dieser Falschinformationen einzelne Wissenschaftler wegen ihres Eintretens für die Wissenschaft bedroht werden“, heißt es darin.
Jüngste Ereignisse hätten gezeigt, dass – wie auch in der Vergangenheit – radikale Parteigänger ihre politische Meinung über wissenschaftliche Erkenntnis setzten, also beispielsweise Corona und die Wirksamkeit einer Impfung leugneten oder den Klimawandel abstritten.
„Populisten weltweit argumentieren gegen die unabhängig erhobenen Erkenntnisse der Wissenschaft, wenn diese nicht zu ihrer Sichtweise passen“, warnen die Fachgesellschaften.
Die DGIM fordert zusammen mit den anderen Gesellschaften eine wissenschaftsbasierte Medizin, die strikt den ethischen Grundsätzen der Bewahrung der Würde des Einzelnen und der Gleichbehandlung aller unterworfen ist.
„Entgegen unseren Hoffnungen als privilegierte Bürger westlicher Demokratien sind autoritäre Systeme weltweit eine Konstante. Klar ist: Unser Privileg ist nicht selbstverständlich und auch gar nicht überall und von allen erwünscht“, heißt es in der Stellungnahme.
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