Investitionen in Afrika stärken Gesundheitssysteme

Pretoria – Gesundheitssysteme in afrikanischen Ländern sind in der Pandemie gestärkt worden. Das berichtete die Wochenzeitung The East African in ihrer aktuellen Ausgabe unter Berufung auf Experten, unter anderem aus der Weltgesundheitsorganisation (WHO).
In 47 afrikanischen Ländern hätte sich die stationäre Versorgung vor allem durch große Investitionen des Internationalen Währungsfonds, der Europäischen Union, der Afrikanischen Entwicklungsbank und einzelner Geberstaaten verbessert, meldete die Zeitung.
So sei die Zahl der Intensivbetten im letzten halben Jahr mehr als verdoppelt worden, auf derzeit 10.000 Betten. „Die Investitionen und Erfahrungen, die wir in diesem Jahr darüber gesammelt haben, wie wir uns Technologie zunutze machen, etwa im Trainings- und Informationsmanagement, könnten sich bezahlt machen“, wird WHO-Afrika-Direktorin Matshidiso Moeti zitiert.
Mitte Februar waren die ersten Fälle des Kontinents in Ägypten aufgetreten. Bald darauf habe sich SARS-CoV-2 auch in anderen Ländern ausgebreitet. In etlichen Staaten sei das Virus auf marode Gesundheitssysteme getroffen, heißt es in dem Bericht.
Laut einer WHO-Studie im März waren rund 16 Prozent der Kliniken in Afrika auf die Behandlung von Coronapatienten annähernd vorbereitet gewesen. Um den aktuell positiven Trend nachhaltig zu nutzen, müssten die Regierungen nun jedoch auch selbst mehr in den Sektor investieren.
Durchschnittlich würden afrikanische Staaten rund fünf Prozent ihres Budgets für ihre Gesundheitssysteme ausgeben. Daher bleibe Afrikas Gesundheitssektor bislang weiter unterfinanziert, auch wenn er nach der Corona-Pandemie schneller wachsen könnte als bisher.
In der Krisenzeit sei außerdem die Armut in vielen Ländern gewachsen, sodass künftig weniger Menschen Zugang zu medizinischer Versorgung haben könnten, heißt es im Artikel von The East African.
Diskutieren Sie mit
Werden Sie Teil der Community des Deutschen Ärzteblattes und tauschen Sie sich mit unseren Autoren und anderen Lesern aus. Unser Kommentarbereich ist ausschließlich Ärztinnen und Ärzten vorbehalten.
Anmelden und Kommentar schreiben
Bitte beachten Sie unsere Richtlinien. Der Kommentarbereich wird von uns moderiert.
Diskutieren Sie mit: