IQWiG umreißt Aktualisierungsbedarf beim Chronikerprogramm zu COPD

Köln – Das Disease-Management-Programm (DMP) zur chronisch-obstruktiven Lungenerkrankung (COPD) stimmt in einigen Punkten nicht mehr mit aktuellen evidenzbasierten Leitlinien überein. Das zeigt eine Leitlinienrecherche, die das Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG) im Auftrag des Gemeinsamen Bundesausschusses (G-BA) erstellt hat.
Einige Abweichungen betreffen die Diagnostik: Die Leitlinien empfehlen unter anderem zusätzliche strukturierte Verfahren zur Erfassung von Symptomen sowie bestimmte Tests zur Einschätzung des Rauchverhaltens, die in der DMP-Richtlinie bislang nicht vorgesehen sind.
Auch in der lungenfunktionsanalytischen Diagnostik gibt es Unterschiede zwischen dem DMP und den aktuellen Leitlinien, etwa bei der Nutzung bestimmter Referenzwerte oder der Indikation für weiterführende Untersuchungen.
Bei den nicht medikamentösen Maßnahmen finden sich Diskrepanzen unter anderem beim körperlichen Training und bei strukturierten Schulungsprogrammen. Einige Leitlinien betonen etwa die Bedeutung schriftlicher Aktionspläne oder spezifischer Trainingsansätze, die im DMP so nicht festgelegt sind.
Anpassungsbedarf besteht laut IQWiG zudem im Bereich der Langzeitsauerstofftherapie. Hier empfehlen die Leitlinien zusätzliche diagnostische Schritte, Kriterien zur Überprüfung oder zum vorübergehenden Aussetzen der Sauerstofftherapie und geben Hinweise zur Anwendung in besonderen Situationen, etwa bei Flugreisen oder körperlichem Training.
Weitere Diskrepanzen bestehen bei der medikamentösen Behandlung sowie im Umgang mit Exazerbationen und Atemwegsinfekten. Zudem fehlen laut dem IQWiG im DMP Angaben zur palliativen Versorgung. Das IQWiG hat seine Recherche als Vorbericht veröffentlicht. Interessierte können diesen bis zum 20. Januar des kommenden Jahres kommentieren.
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