Ausland

Israel gibt Signale für Gaza-Hilfskorridor über das Mittelmeer

  • Freitag, 29. Dezember 2023
/picture alliance, ASSOCIATED PRESS, Fatima Shbair
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Jerusalem – Israel hat Zypern grundsätzlich grünes Licht für einen humanitären Hilfskorridor in den Gaza­streifen über das Mittelmeer gegeben. Ein Sprecher des israelischen Außenministeriums sagte gestern, sein Land habe dem Vorschlag unter der Bedingung zugestimmt, dass internationale Hilfslieferungen „unter isra­elischer Aufsicht“ in Zypern kontrolliert und dann direkt in den Gazastreifen geliefert werden.

Israel habe „grundsätzlich“ grünes Licht für die Nutzung des Seewegs über Zypern für Hilfslieferungen gege­ben, sagte Ministeriumssprecher Lior Haiat. „Aber es gibt noch einige logistische Probleme, die gelöst werden müssen.“ Zypern hatte den Vorschlag schon vor mehr als einem Monat unterbreitet.

Ziel ist es, über den Seeweg große Mengen von dringend benötigten Hilfsgütern in den Gazastreifen zu brin­gen. Die Hilfe, die bisher über den Landweg in das Palästinensergebiet gelangt, ist bei weitem nicht ausrei­chend. Den 2,4 Millionen Menschen im Gazastreifen mangelt es an Wasser, Nahrungsmitteln, Treibstoff und Medikamenten.

Zypern liegt rund 370 Kilometer vom Gazastreifen entfernt und unterhält gute Beziehungen sowohl zu Israel als auch zu arabischen Nachbarstaaten. Über die Mittelmeerinsel waren nach dem Angriff der radikalislami­schen Hamas auf Israel am 7. Oktober auch viele ausländische Staatsbürger aus Israel evakuiert worden.

Mit dem Terroangriff der Hamas auf Israel hatte der Gaza-Krieg begonnen. Hunderte Hamas-Käm­pfer waren am 7. Oktober nach Israel eingedrungen und hatten dort Gräueltaten überwiegend an Zivilisten verübt. Nach israelischen Angaben wurden etwa 1.140 Menschen getötet und 250 weitere als Geiseln in den Gazastreifen verschleppt. 129 Geiseln befinden sich demnach noch immer in dem Palästinensergebiet.

Als Reaktion auf die Hamas-Attacke greift Israel seither Ziele im Gazastreifen an. Dabei wurden nach Angaben des Hamas-Gesundheitsministeriums, die nicht unabhängig überprüft werden können, bislang mehr als 21.300 Menschen getötet.

afp

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