Ausland

WHO kritisiert israelische Behinderung bei Rettung von Schwerkranken

  • Dienstag, 12. Dezember 2023
/picture alliance, AP, Majdi Mohammed
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Genf – Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat den Umgang des israelischen Militärs mit Krankenpflegern und schwerkranken Patienten im Gazastreifen scharf kritisiert. Ein WHO-Team und Partner seien bei der Evakuierung von Patienten an einem militärischen Kontrollpunkt stundenlang aufgehalten worden, berichtete die WHO heute in Genf.

Demnach wurde ein Mitarbeiter des Palästinensischen Roten Halbmonds vor den Augen von WHO-Mitarbeitern auf die Knie gezwungen und mit einer Waffe bedroht. Er sei danach weggebracht, verhört und nach eigenen Angaben erniedrigt worden. Der Konvoi sei unter Beschuss gekommen und ein Patient sei nach Angaben des Roten Halbmonds auf der Fahrt gestorben, weil seine Wunden nicht versorgt werden konnten. Die israelische Armee äußerte sich auf Nachfrage zunächst nicht.

„Die Behinderung von Krankenwagen und Angriffe auf Mitarbeiter von Hilfsorganisationen und des Gesundheitswesens sind unverzeihlich“, teilte die WHO mit. „Die Gesundheitsversorgung, einschließlich der Krankenwagen, ist durch das Völkerrecht geschützt. Sie müssen unter allen Umständen respektiert und geschützt werden.“

Der Konvoi war am 9. Dezember aus dem Süden des Gazastreifens zum Al Ahli-Krankenhaus in der Stadt Gaza gefahren, berichtete die WHO. Der Konvoi habe Material zur Versorgung von 1.500 Patienten dabei gehabt.

19 schwer kranke Patienten und Begleitpersonen sollten auf dem Rückweg in den Süden gebracht werden. Einige Patienten hätten bei der Militärkontrolle aussteigen müssen. Die Schwerkranken seien auf ihren Bahren von bewaffneten Soldaten inspiziert worden. Der Mitarbeiter des Roten Halbmonds sei nach eigenen Angaben schließlich mit hinter dem Rücken verbundenen Händen und wenig Kleidung sowie ohne Schuhe freigelassen und zu Fuß Richtung Süden geschickt worden.

dpa

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