Weitere Hilfsgüter im Norden des Gazastreifens angekommen

Kairo/Gaza – Bei dem Transport von Hilfsgütern nach Gaza sind auch 61 Lastwagen in dem bis zur Feuerpause heftig umkämpften Norden des Küstenstreifens eingetroffen. Es ist die größte Lieferung dieser Art seit Beginn des Krieges zwischen der islamistischen Hamas und Israel in den nördlichen Gazastreifen.
Der Palästinensische Rote Halbmond habe die Lastwagen erfolgreich dorthin gefahren, teilte die Hilfsorganisation vorgestern Abend mit. An vier Verteilungspunkten im Norden sollen die Menschen damit unter anderem Wasser, Arzneimittel und medizinische Ausrüstung erhalten.
Vorgestern seien bis zum Abend 187 Lastwagen mit Hilfsgütern im Gazastreifen eingetroffen, teilte das UN-Nothilfebüro OCHA in der Nacht zu gestern mit. Für vorgestern sei zunächst die Einfahrt von 200 Lastwagen geplant gewesen. Vorgestern seien auch 129.000 Liter Diesel und vier Tanks mit Gas zum Kochen nach Gaza geliefert worden, teilte OCHA mit.
Je länger die Kampfpause dauere, desto mehr Hilfe werden humanitäre Organisationen schicken können, teilte das UN-Palästinenserhilfswerk UNRWA gestern mit. Eine Sprecherin hatte zuletzt gesagt, UNRWA wolle die Feuerpause nutzen, um so viele Menschen wie möglich im Gazastreifen zu erreichen. Schätzungsweise 1,7 Millionen Menschen wurden durch die Kämpfe vertrieben.
Weil die Nächte im Gazastreifen langsam kälter werden, gibt es großen Bedarf auch an Material, mit denen die Menschen sich warm halten können. Dazu gehören Matratzen und Decken, Material, um beschädigte Häuser abzudichten und winterfeste Zelte, damit Menschen sich gegen kalte Wetterbedingungen schützen können.
Solche Sets zum Schlafen sowie zum Kochen, Waschen und auch Zelte verteilten Helfer bisher nur im Süden, weil es OCHA zufolge keinen sicheren Zugang zum schwer umkämpften Norden gibt.
Gestern war der dritte Tag nach Inkrafttreten der Feuerpause zwischen Israel und der islamistischen Hamas. Die Vereinbarung sieht neben einem Austausch von Geiseln gegen Gefangene laut Medienberichten auch vor, dass Hunderte Lastwagen mit Lebensmitteln, medizinischen Gütern und Treibstoff nach Gaza einfahren dürfen.
Vor dem Krieg fuhren rund 500 Lastwagen mit humanitären Gütern pro Tag in das von Israel abgeriegelte Gebiet.
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