IT-Verband fordert höheren Stellenwert für die Gesundheits-IT
Berlin – Der Bundesverband Gesundheits-IT (bvitg) hat Politik und Krankenkassen dazu aufgefordert, der Gesundheits-IT einen größeren Stellenwert einzuräumen. „Wenn eine Arztpraxis ein IT-System kauft, wird es aus den Erträgen finanziert. Wenn ein Krankenhaus in die IT investiert, muss es das aus den laufenden Kosten heraus machen. Es ist ein laufender Posten wie Strom aus der Steckdose. Das wird der Bedeutung der IT nicht gerecht“, sagte der stellvertretende Vorstandsvorsitzende des Verbandes, Matthias Meierhofer, gestern vor Journalisten in Berlin.
Die IT sei, als unterstützende Leistung, ein wesentlicher Bestandteil der Gesundheitsversorgung. Das muss auch berücksichtigt werden. „Autobahnen sind eine Angelegenheit des Bundes, das Verkehrsnetz ist eine Angelegenheit der Kommunen. So müsste es auch bei IT-Verbindungen sein“, forderte Meierhofer. „Es findet sich aber keiner, der das finanzieren will. Dabei wären die Ausgaben für die IT im Vergleich zu den Gesamtausgaben im deutschen Gesundheitswesen ein Tropfen auf dem heißen Stein.“
„Wir müssen erkennen, dass ohne IT eine vernünftige Versorgung heute nicht mehr möglich ist“, ergänzte der Geschäftsführer des bvitg, Ekkehard Mittelstaedt. „In der Politik fehlt eine Diskussion dieser Erkenntnis völlig.“
Problematisch sei es insbesondere bei dem Datenaustausch zwischen dem ambulanten und stationären Bereich, sagte Meierhofer. Niemand kümmere sich darum, was in diesem Bereich geschehe. Dabei würden durch IT-Verbindungen Mehrwerte für beide Sektoren generiert werden können. „Die IT muss ein Bestandteil der Gesundheitsversorgung sein“, forderte Meierhofer. „Der Gesetzgeber muss entsprechende Vorgaben machen.“
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