Jeder vierte Erwachsene zeigt Depressions- oder Angstsymptomatik

Berlin – Im vergangenen Jahr berichteten 21,9 Prozent der Erwachsenen über eine depressive Symptomatik und 14,3 Prozent über eine Angstsymptomatik. Bei acht Prozent der Erwachsenen war die Symptomatik mittelschwer oder schwer.
Das geht aus dem neuen Panel „Gesundheit in Deutschland“ des Robert-Koch-Instituts (RKI) hervor, über das eine Arbeitsgruppe des RKI im Journal of Health Monitoring berichtet (2025; DOI: 10.25646/13554).
Das Panel „Gesundheit in Deutschland“ wurde 2024 etabliert. Für die Jahreserhebung 2024 umfasste es 46.863 registrierte Teilnehmende ab einem Alter von 18 Jahren: 24.881 Frauen, 21.856 Männer und 126 Personen mit anderer Geschlechtsidentität. Sie wurden im Lauf des Jahres zu drei Zeitpunkten zu Gesundheitsbefragungen eingeladen.
„Mit dem Panel ist es möglich, schnell und regelmäßig umfassende Daten zur gesundheitlichen Lage der Bevölkerung zu erheben. Auch in einer Krise ist damit jetzt die Infrastruktur vorhanden, um sehr schnell Antworten auf neue gesundheitliche Fragestellungen geben zu können“, erläuterte RKI-Präsident Lars Schaade.
Das Panel sei „das Herzstück des Gesundheitsmonitorings am RKI und ein wichtiges Instrument, um der Gesundheitspolitik Daten für Taten zu liefern“, so Schaade. In die Untersuchung zur psychischen Gesundheit gingen Daten von 27.102 Teilnehmenden ein. Sie wurden schriftlich oder online befragt.
Insgesamt wiesen 25,1 Prozent der Erwachsenen eine depressive oder Angstsymptomatik auf, was laut der Arbeitsgruppe auf eine erhebliche Überschneidung der Betroffenengruppen hinweist. Tatsächlich lag bei 11,1 Prozent (95-Prozent-Konfidenzintervall: [10,5 Prozent; 11,7 Prozent]) der erwachsenen Bevölkerung eine depressive und eine Angstsymptomatik vor.
Frauen hatten im Vergleich zu Männern ein 1,3-faches Risiko für eine depressive Symptomatik und ein 1,5-faches Risiko für eine Angstsymptomatik. Besonders hoch war laut der Untersuchung die Belastung unter jungen Frauen: 47 Prozent wiesen eine depressive oder Angstsymptomatik auf.
„Es besteht weiterhin hoher Bedarf an Maßnahmen zur Förderung der psychischen Gesundheit der Bevölkerung“, folgert die Arbeitsgruppe aus den Befragungsergebnissen.
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