Ausland

Johnson wünscht sich globalen Zusammenhalt gegen künftige Pandemien

  • Montag, 28. September 2020
Boris Johnson /picture alliance, PA Wire, Ben Stansall
Boris Johnson /picture alliance, PA Wire, Ben Stansall

New York – Großbritanniens Premierminister Boris Johnson hat die Mitgliedstaaten der UNO zum Zusammenhalt im Kampf gegen künftige Pandemien aufgerufen. „Wenn wir uns nicht vereinen und unser Feuer gegen unseren gemeinsamen Feind richten, wissen wir, dass alle verlieren werden“, sagte der Premier vorgestern bei der Generaldebatte der UN-Vollversammlung in einer Videobotschaft.

Dazu gehöre auch, Ursprung und Ausbreitung des Coronavirus SARS-CoV-2 genau zu un­tersuchen. Die Pandemie habe die Menschheit zwar „geeint wie nie zuvor“, sagte Johnson. Aber das Virus habe auch eine „außergewöhnliche Kraft der Spaltung“ hervorgebracht – etwa als die Länder miteinander um medizinische Güter rangen. Nach neun Monaten des Kampfes gegen die Pandemie stehe die internationale Gemeinschaft „zerfleddert“ dar.

Er versprach, die bevorstehende britische G7-Präsidentschaft im kommenden Jahr zu nutzen, um die Welt nach der Coronapandemie wieder zusammenzubringen. Seinen UN-Kollegen unterbreitete Johnson dafür einen Fünf-Punkte-Plan, der zusammen mit der Bill and Melinda Gates Foundation und dem britischen Wellcome Trust entwickelt wurde.

Demnach soll etwa ein weltweites Netzwerk entstehen, um Krankheitserreger zu identi­fi­zieren, bevor sie vom Tier auf den Menschen überspringen.

Als weitere Maßnahmen nannte Johnson die Erhöhung der Entwicklungs- und Produkti­ons­kapazitäten für Be­handlungs- und Impfstoffe, die Verbesserung von Frühwarnsys­temen und die Vereinba­rung internationaler Protokolle für Gesundheitskrisen.

Dazu gehöre auch „ehrlich zu sein und zu einem gemeinsamen Verständnis darüber zu gelangen, wie die Pandemie begann und wie sie sich ausbreiten konnte“, unterstrich der Premierminister.

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) müsse in jedem Fall eine zentrale Rolle spielen – egal wie groß der Reformbedarf sei. Für Großbritannien kündigte Johnson eine Aufstockung des WHO-Beitrags um 30 Prozent über die kommenden vier Jahre an.

afp

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