Kammer Hessen fordert mehr Geld für Ärzte im öffentlichen Gesundheitsdienst
Frankfurt – Die Landesärztekammer Hessen warnt davor, dass der öffentliche Gesundheitsdienst (ÖGD) für Ärzte als Arbeitsbereich zunehmend unattraktiv werde und daher „finanziell und personell auszubluten“ drohe. Die Delegiertenversammlung der Kammer fordert daher die Kommunen auf, „endlich die Notwendigkeit arztspezifischer tariflicher Regelungen für die Ärzte im öffentlichen Gesundheitsdienst analog der kommunalen Krankenhäuser zu erkennen und umzusetzen“. „Gleiche Bezahlung für gleiche Tätigkeit und Ausbildung“, müsse die Devise lauten, nur so bleibe der wichtige ÖGD für Ärzte attraktiv.
Wichtig seien außerdem, eine angemessene Personalausstattung in den Gesundheitsämtern und eine Aufwertung des Faches „Öffentliches Gesundheitswesen“ in der medizinischen Ausbildung. Die Leitung von Gesundheitsämtern und entsprechenden kommunalen Hauptabteilungen dürfe ausschließlich weisungsunabhängig tätigen, approbierten Ärzten übertragen werden, fordern die Kammerdelegierten.
Die Bedeutung des ÖGD zeige sich beispielsweise bei den Themen Kinderschutz und Krankenhaushygiene, aber auch bei der Bedrohung durch Infektionskrankheiten wie zuletzt Ebola, aber auch Masern.
Mehr Personal für den ÖGD hatte vor wenigen Tagen die Bundesärztekammer (BÄK) gefordert. Grund dafür ist die geplante Ausweitung der Meldepflichten für bestimmte Krankheitserreger mit Resistenzen. „Schon derzeit kann das große Spektrum der Pflichtaufgaben im Bereich des Infektionsschutzes mit einem eher kleiner werdenden Personalbestand in vielen Gesundheitsämtern nicht mehr abgedeckt werden“, heißt es in einer Stellungnahme der BÄK zum entsprechenden Referentenentwurf des Bundesgesundheitsministeriums.
Diskutieren Sie mit
Werden Sie Teil der Community des Deutschen Ärzteblattes und tauschen Sie sich mit unseren Autoren und anderen Lesern aus. Unser Kommentarbereich ist ausschließlich Ärztinnen und Ärzten vorbehalten.
Anmelden und Kommentar schreiben
Bitte beachten Sie unsere Richtlinien. Der Kommentarbereich wird von uns moderiert.
Diskutieren Sie mit: