Thüringen: Landesärztekammer fordert mehr Geld für Ärzte im Öffentlichen Gesundheitsdienst
Jena – Die Landesärztekammer Thüringen hat mehr Geld für den Öffentlichen Gesundheitsdienst (ÖGD) gefordert. Um den vielfältigen und steigenden Herausforderungen im Öffentlichen Gesundheitsdienst gerecht zu werden, bedürfe es dringend einer personellen und fachlich adäquaten Aufstockung, heißt es in einem Appell, den die Kammer heute an den Thüringer Ministerpräsidenten, das Thüringer Gesundheitsministerium, das Thüringer Innenministerium, den Gemeinde- und Städtebund und den Thüringer Landkreistag versendet hat.
Zudem werde die Nachwuchssicherung im ÖGD nur mit der Steigerung der Attraktivität des Fachgebietes gelingen. Dazu sei die Schaffung arztspezifischer tariflicher Regelungen notwendig, so die Landesärztekammer. „ Es ist fünf vor zwölf für das Fachgebiet, so wird die geplante Ausweitung der Meldepflichten für bestimmte Krankheitserreger mit Resistenzen den Öffentlichen Gesundheitsdienst erneut vor Herausforderungen stellen, weil bereits jetzt die Pflichtaufgaben im Bereich des Infektionsschutzes mit dem Personalbestand in den Gesundheitsämtern kaum noch abgedeckt werden können“, machte Kammerpräsident Mathias Wesser deutlich.
Diese Situation werde noch verstärkt, in dem immer weniger Fachärzte für den ÖGD in den Gesundheitsämtern arbeiten. „In den Thüringer Institutionen des Öffentlichen Gesundheitsdienstes sind derzeit nur noch 14 Ärzte mit dieser Fachrichtung beschäftigt, lediglich drei Ärzte streben momentan den Facharzt für Öffentlichen Gesundheitsdienst an und nur fünf Ärzte haben die Befugnis, Ärzte für dieses Fachgebiet weiterzubilden“, warnte Wesser.
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