Ausland

Kanadisches Gesundheits­ministerium warnt wegen Kältewelle

  • Freitag, 29. Dezember 2017
/dpa
Erie, USA /dpa

Ottawa – Eisige Kälte mit Temperaturen von bis zu minus 40 Grad Celsius haben Kanada und weite Teile der USA weiter fest im Griff. In Geraldton im Norden der kanadischen Provinz Ontario fielen die Temperaturen gestern auf minus 40 Grad. Die arktische Kälte soll nach Angaben von Meteorologen noch bis ins neue Jahr anhalten. In den kanadischen Provinzen Ontario und Québec war es zuletzt 1993 ähnlich kalt.

Kanadas Gesundheitsministerium warnte vor Gefahren: Ab minus 35 Grad drohten binnen zehn Minuten Erfrierungen an unbedeckter Haut sowie Unterkühlung. Säuglinge, kleine Kinder, alte Menschen und Obdachlose seien besonders gefährdet, warnte das Ministerium. Obdachlosenunterkünfte baten angesichts des großen Andrangs um Kleiderspenden.

Probleme für Einsatzkräfte

Den kanadischen Automobilclub erreichten nach eigenen Angaben tausende Notrufe vor allem wegen leerer Batterien, allein mehr als 7.000 in Québec und rund tausend in der Provinz Saskatchewan. Die Feuerwehr in Montréal berichtete von gefrorenem Löschwasser in Schläuchen. In der nordwestkanadischen Stadt Whitehorse gefroren Regentropfen im eisigen Wind zu Eiskristallen.

In den USA warnte der Nationale Wetterdienst vor „gefährlich kalten Temperaturen und eisigen Winden“ in weiten Teilen des Landesinneren und im Nordosten. Angesichts der arktischen Luftmassen wurden für die Silvesternacht für ein Drittel des Landes Temperaturen um minus 18 Grad Celsius vorhergesagt.

US-Präsident Donald Trump machte sich angesichts des Kälteeinbruchs lustig über die Erderwärmung. „Im Osten könnte es der kälteste jemals registrierte Silvesterabend werden“, schrieb Trump im Kurzbotschaftendienst Twitter. „Vielleicht könnten wir ein bisschen von dieser guten alten Erderwärmung gebrauchen, für die unser Land, aber nicht andere Länder, Billionen an Dollar zahlen sollte, um sich davor zu schützen. Zieht Euch warm an“, twitterte Trump.

Trumps Äußerungen lösten ebenso empörte wie spöttische Reaktionen aus. „Wetter ist nicht dasselbe wie Klima“, twitterte die demokratische US-Abgeordnete Pramila Jayapal. Der Präsident sollte in der Lage sein, das zu verstehen. Es sei „nicht so schwierig“. „Glauben Sie es oder nicht, der globale Klimawandel ist sehr real, auch wenn es jetzt gerade kalt außerhalb des Trump Towers ist“, schrieb der Chef der Akademie der Wissenschaften in Kalifornien, Jon Foley, auf Twitter.

afp

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