KBV: Haltung zeigen gegen Antisemitismus
Berlin – 85 Jahre nach der Reichspogromnacht werden auf deutschen Straßen wieder antisemitische Parolen gerufen. Die Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV) stellte heute klar: „Antisemitismus darf niemals geduldet werden.“
„Wer sich nicht mit den durch das Grundgesetz vermittelten Werten unserer Demokratie identifiziert, wer antisemitisch agiert oder Terrorgruppen offen oder verdeckt unterstützt, hat in Deutschland nichts verloren“, sagte Andreas Gassen, Vorstandsvorsitzender der KBV.
Der Rechtsstaat sei gefragt, mit aller ihm zur Verfügung stehenden Macht zu agieren. „Es ist erschreckend und inakzeptabel, dass sich Jüdinnen und Juden hier bei uns nicht mehr sicher fühlen“, sagte Gassen.
Er betonte, der Kampf gegen Antisemitismus und andere Formen der Menschenfeindlichkeit sei nicht nur eine Aufgabe des Staates, gerade die Zivilgesellschaft sei gefragt.
„Wir sind alle dazu aufgerufen, Haltung gegen Antisemitismus zu zeigen. Die Novemberpogrome waren der Auftakt zum Völkermord an sechs Millionen Jüdinnen und Juden. So etwas darf nie wieder geschehen, nie wieder“, erklärte der stellvertretende KBV-Vorstandsvorsitzende Stephan Hofmeister.
„Deutschland hat aufgrund seiner Geschichte eine besondere Verantwortung gegenüber jüdischen Menschen“, betont KBV-Vorstandsmitglied Sibylle Steiner. „Wir dürfen niemals wegschauen, wenn Menschen aufgrund ihrer Religion oder ihrer Herkunft angegriffen oder benachteiligt werden. Dem Hass müssen wir mit Zivilcourage entgegentreten.“
In den vergangenen Tagen hatten sich auch die Ärztekammer Berlin und die Kassenärztliche Vereinigung Berlin deutlich gegen Antisemitismus positioniert.
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