Ärztekammer Berlin verurteilt Antisemitismus
Berlin – Die Ärztekammer Berlin verurteilt die antisemitischen Ausschreitungen in Berlin. Religiöse Intoleranz jeglicher Art dürfe in Berlin und in Deutschland „keinen Platz haben“, teilte die Ärztekammer heute mit.
„Wir verurteilen Antisemitismus klar und ohne jede Einschränkung. Diskriminierung, Verfolgung und Bedrohung von Menschen aufgrund ihrer Religion sind in keiner Form zu tolerieren“, sagte der Präsident der Ärztekammer Berlin, Peter Bobbert.
Die Gesundheit und das Wohlergehen der Patienten zu bewahren, unabhängig von Religion, Herkunft oder sozialem Status, sei „Pflicht aller Ärztinnen und Ärzte“, betonte Matthias Blöchle, Vizepräsident der Ärztekammer Berlin. Dazu gehöre auch, sich gegen Hass und Unrecht zu positionieren. „Es darf nicht sein, das jüdische Mitbürgerinnen und Mitbürger in Deutschland wieder Angst empfinden müssen“, so Blöchle.
Im Hinblick auf die Reichspogromnacht, die sich am 9. November 2023 zum 85. Mal jährt, erinnert die Ärztekammer Berlin an die Opfer und ruft dazu auf, jede Form von Antisemitismus zu ächten und zu bekämpfen.
Die Verbrechen gegen Juden während der Herrschaft des Nationalsozialismus müssen stets eine Mahnung sein, so etwas nie wieder zuzulassen. Die Kammer betonte, auch Ärzte hätten sich damals an den Gräueltaten in der Zeit des NS-Regimes beteiligt.
Damit dieses dunkle Kapitel der Ärztenschaft nicht in Vergessenheit gerate, unterstütze man seit 2019 den „Lern- und GeDenkOrt Alt Rehse“ in Mecklenburg-Vorpommern. Alt Rehse war von 1935 bis 1942 Standort der „Führerschule der Deutschen Ärzteschaft“. Rund 12.000 Ärzte, Apotheker und Hebammen seien dort in „Rassenhygiene“ geschult worden.
Gleichzeitig seien jüdische Ärztinnen und Ärzte während des NS-Regimes entrechtet, verfolgt und ermordet worden, schreibt die Kammer. „Uns gegen Antisemitismus einzusetzen, sehen wir daher gerade auch als Ärztinnen und Ärzte als unsere besondere Verantwortung an“, so Bobbert.
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