Ärzteschaft

KBV-Vorständin Steiner: TI-Übergangslösung verhindert bürokratisches Chaos

  • Donnerstag, 20. November 2025
Sibylle Steiner, Vorständin der KBV /Lopata, Axentis
Sibylle Steiner, Vorständin der KBV /Lopata, Axentis

Berlin – Die von der Gematik jüngst vorgestellte Übergangslösung im Zusammenhang mit der Umstellung des Verschlüsselungsverfahrens der Telematikinfrastruktur (TI) wird von der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV) begrüßt.

Mit der gewährten Fristverlängerung verhindere man bürokratisches Chaos und Versorgungschaos, vor allem zum Jahreswechsel, sagte Sibylle Steiner, Mitglied des Vorstands der KBV. Die KBV habe sich bereits im Mai diesen Jahres an die Gematik gewandt und deutlich gemacht, dass man realistischerweise einen Austausch von tausenden TI-Komponenten bis zum Jahresende nicht für möglich halte.

Die Gematik selbst gehe im Moment davon aus, dass noch mehr als 30.000 Heilberufsausweise eingesetzt werden, die ausgetauscht werden müssen. „Insofern wurde jetzt quasi in letzter Sekunde diese Entscheidung getroffen und es konnte abgewandt werden, dass wir tatsächlich auf ein Papierverfahren wieder hätten umsteigen müssen und das hätte aus unserer Sicht einen erheblichen Schaden für die Digitalisierung und natürlich auch für die Patientenversorgung bedeutet.“

Steiner wies ausdrücklich darauf hin, dass die Fristverlängerung nicht für die TI-Konnektoren mit RSA-Verschlüsselungsverfahren gilt: Diese Konnektoren müssen bis zum 31.Dezember getauscht werden, ansonsten ist die Praxis nicht mehr an die TI angebunden. Deshalb seien die Praxen jetzt aufgerufen, diese Konnektoren zu tauschen, auf entsprechende Hinweise zu achten und auf ihre Dienstleister vor Ort zuzugehen. Das gelte umgekehrt auch für die Hersteller – diese sollen die Praxen nochmals darauf aufmerksam machen, dass ein Wechsel notwendig ist.

Mit Blick auf die grundsätzliche Entwicklung der Digitalisierung im Gesundheitswesen, betonte Steiner, so wie bisher könne es nicht weitergehen. „Wenn wir auf die letzten Jahre zurückschauen, dann hat man eindeutig gesehen, die Praxen haben mit viel Eigenengagement und auch eigenen Mitteln alles umgesetzt, was umgesetzt werden musste und dabei sind sie auf unglaubliche Hindernisse gestoßen.“

Hier müsse sich einiges ändern – die Digitalisierung müsse das Versprechen, Versorgungsprozesse effizienter zu gestalten, auch erfüllen. Im Moment müsse man einfach feststellen, dass sie die Praxen bei der Versorgung mehr behindert, als unterstützt, so Steiner.

aha

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