Ärzteschaft

KBV will unrentable Krankenhäuser in Facharztzentren umwandeln

  • Freitag, 21. Juli 2017

Berlin – Die Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV) will die Standorte für kleinere unrentable Kliniken für die Patientenversorgung erhalten und diese strukturell umbauen. An den Klinikstandorten sollten moderne fachärztliche Versorgungszentren entstehen, die die Lücke zwischen dem ambulanten und dem stationären Sektor schließen, forderte heute erneut der KBV-Vorstandsvorsitzende Andreas Gassen.

Kleinere Häuser, die zum Beispiel nur noch eine Innere Abteilung und eine Chirurgie hätten, würden meistens nicht mehr stark frequentiert, erläuterte Gassen. Diese Stand­orte könnten zur ambulanten Facharztzentren umgewandelt werden, in denen auch kleinere bettenführende Abteilungen bestehen könnten.

Aufenthalt zur Beobachtung

Auf diese Weise gäbe es in der Region weiterhin einige Betten für intermediäre Fälle, die keine schwerwiegende Krankenhausversorgung benötigten, aber doch zeitweise ärztlich überwacht werden müssten, erläuterte der stellvertretende KBV-Vorstands­vorsitzende Stephan Hofmeister. Krankenhäuser der Maximalversorgung und Universi­täts­kliniken seien davon nicht betroffen, betonte er.

Profitieren würden nach Darstellung des KBV-Vorstands unter anderem multimorbide Patienten, die nach einem ambulanten Eingriff noch ein oder zwei Nächte betreut werden müssten. Die Immobilien der umzustrukturierenden kleineren Krankenhäuser könnten laut Hofmeister in der bisherigen Trägerschaft bleiben. Auch einige der bisher dort tätigen Mitarbeiter müssten nicht wechseln.

Gassen und Hofmeister betonten, dass Versprechen einzelner Politiker, wonach es in jedem Dorf einen Landarzt geben werde, sei unseriös. „Wir garantieren, dass alle Patienten versorgt werden, aber nicht in jedem Dorf einen Arzt“, hob Hofmeister hervor. Dies sei unrealistisch. Vielmehr müsse die Politik ein Zeichen setzen und entspre­chen­de Mindeststandards formulieren, so der KBV-Vize.

hil

Diskutieren Sie mit:

Diskutieren Sie mit

Werden Sie Teil der Community des Deutschen Ärzteblattes und tauschen Sie sich mit unseren Autoren und anderen Lesern aus. Unser Kommentarbereich ist ausschließlich Ärztinnen und Ärzten vorbehalten.

Anmelden und Kommentar schreiben
Bitte beachten Sie unsere Richtlinien. Der Kommentarbereich wird von uns moderiert.

Es gibt noch keine Kommentare zu diesem Artikel.

Newsletter-Anmeldung

Informieren Sie sich täglich (montags bis freitags) per E-Mail über das aktuelle Geschehen aus der Gesundheitspolitik und der Medizin. Bestellen Sie den kostenfreien Newsletter des Deutschen Ärzteblattes.

Immer auf dem Laufenden sein, ohne Informationen hinterherzurennen: Newsletter Tagesaktuelle Nachrichten

Zur Anmeldung