Politik

Kein Landkreis überschreitet kritische Marke der Neuinfektionen

  • Donnerstag, 18. Juni 2020
/picture alliance, Karl-Josef Hildenbrand
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Berlin – Abgesehen von einzelnen lokalen Ausbrüchen entwickelt sich das SARS-CoV-2-Infektionsgeschehen in Deutschland weiterhin auf einem niedrigen Niveau. 156 von 412 Landkreisen haben dem Robert-Koch-Institut (RKI) in den vergangenen sieben Tagen keine Neuinfektionen gemeldet.

Kein Landkreis überschreitet derzeit den von Bund und Ländern vereinbarten Grenzwert von 50 Coronaneuinfektionen. Wird diese Obergrenze gerechnet auf 100.000 Einwohner binnen sieben Tagen überschritten, sollten gewöhnlich Beschränkungskonzepte erlassen werden.

Vergleichsweise viele Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner haben in den vergangenen sieben Tagen Aichach-Friedberg, Greiz, Gütersloh, Verden, Sonneberg und der Berliner Bezirk Neukölln registriert.

Im ostwestfälischen Gütersloh werden nach einem Ausbruch beim Schlachterei­betrieb Tönnies alle Schulen und Kitas bis zu den Sommerferien geschlossen. Bei dem Fleisch­konzern in Rheda-Wiedenbrück wurden allein seit Anfang der Woche 400 Neu­infektionen bei Mitarbeitenden im Schlachthof und Fleisch-Zerlegebetrieb registriert.

Deutschlandweit haben die Gesundheitsämter in Deutschland dem RKI zuletzt 345 neue Infektionen mit dem Coronavirus gemeldet. Damit haben sich seit Beginn der Coronakrise 187.184 Menschen in Deutschland nachweislich mit SARS-CoV-2 angesteckt, wie das RKI gestern Morgen meldete (Datenstand 17.6., 0.00 Uhr).

8.830 mit dem Virus infizierte Menschen starben nach RKI-Angaben in Deutschland – das bedeutet ein Plus von 30 im Vergleich zum Vortag.

Etwa 173.600 Menschen haben die Infektion nach RKI-Schätzungen überstanden. Das sind 500 mehr als noch einen Tag zuvor.

Die Reproduktionszahl, kurz R-Wert, sank nach RKI-Schätzungen (mit Datenstand 17.6., 0.00 Uhr) unter die kritische Marke von 1,0 auf 0,86. Das bedeutet, dass ein Infizierter im Mittel weniger als einen weiteren Menschen ansteckt. Der R-Wert bildet jeweils das In­fektionsgeschehen etwa eineinhalb Wochen zuvor ab. Am Vortag hatte er bei 1,0 gelegen.

Seit Mitte Mai gibt das RKI zudem ein sogenanntes Sieben-Tage-R an. Es bezieht sich auf einen längeren Zeitraum und unterliegt daher weniger tagesaktuellen Schwankungen. Nach RKI-Schätzungen lag dieser Wert mit Datenstand 17.6., 0.00 Uhr, bei 0,89 (Vortag: 0,86). Er zeigt das Infektionsgeschehen von vor 8 bis 16 Tagen.

dpa

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