Keine statistischen Auffälligkeiten zu Handfehlbildungen in Schleswig-Holstein

Kiel – In Schleswig-Holstein ist aktuell keine auffällige Häufung von Fehlbildungen bei Säuglingen zu beobachten. Es seien bisher keine statistischen Auffälligkeiten bekannt, teilte ein Sprecher des Gesundheitsministeriums mit. „Gleichwohl wird das Gesundheitsministerium prüfen, ob abhängig von Erkenntnissen aus anderen Bundesländern auch hier weitere Untersuchungen sinnvoll sind“, sagte er.
Nach Mecklenburg-Vorpommern und Hamburg ist Schleswig-Holstein das dritte Bundesland, das keine Häufung von Fehlbildungen bei Neugeborenen festgestellt hat. Die Gesundheitsminister der Länder hatten sich in einem Telefonat auf eine Abfrage bei Geburtskliniken in Deutschland verständigt.
Hintergrund ist, dass in einer Klinik in Gelsenkirchen (Nordrhein-Westfalen) in zwölf Wochen drei Kinder mit fehlgebildeten Händen geboren worden waren. „Das mehrfache Auftreten jetzt mag auch eine zufällige Häufung sein. Wir finden jedoch den kurzen Zeitraum, in dem wir jetzt diese drei Fälle sehen, auffällig“, hatte die Klinik mitgeteilt.
Jährlich werden dem Focus zufolge unter Berufung auf die Gesundheitsberichterstattung des Bundes in Deutschland etwa 50 Kinder mit Fehlbildungen an den Händen geboren. Die Fallzahl sei zuletzt gesunken – 2017 seien 47 Neugeborene betroffen gewesen. 2016 waren es demnach mit 52 Fällen etwas mehr gewesen.
Ärzte und Politiker hatten in den vergangenen Tagen vor Spekulationen gewarnt. Solange keine Fakten auf dem Tisch liegen, sei dies nicht geboten, hieß es.
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