Keine Häufung von Handfehlbildungen in Niedersachsen

Hannover – Bei Neugeborenen in Niedersachsen gibt es nach Angaben des Gesundheitsministeriums keine Häufung von Fehlbildungen der Hand. Das Ministerium hatte Krankenhäuser und die Ärztekammer im Land befragt, nachdem in einem Hospital im nordrhein-westfälischen Gelsenkirchen zwischen Mitte Juni und Anfang September drei Kinder mit fehlgebildeten Händen zur Welt gekommen waren.
40 der 75 angeschriebenen Krankenhäuser antworteten – eine Häufung stellte keines fest. Für 2018 wurden den Angaben zufolge 8 Fälle gemeldet, bei 67.248 Geburten in dem Jahr. Die Ärztekammer Niedersachsen gab an, Handfehlbildungen seien 2018 unverändert selten aufgetreten. In sechs Monaten will das Sozialministerium die Krankenhäuser erneut befragen.
Eine Häufung der Fälle stellte auch das Gesundheitsministerium in Nordrhein-Westfalen nicht fest. Es seien „keine offensichtlichen Trends und regionaleHäufungen erkennbar“, hieß es Ende September. Dort wurden 140 Kliniken nach den Jahren 2017 bis 2019 befragt. Auch in Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig-Holstein hatte es den ersten Analysen zufolge keine Häufungen gegeben.
Anlass für die Untersuchungen war, dass im Sankt Marien-Hospital Buer zwischen Mitte Juni und Anfang September drei Kinder mit fehlgebildeten Händen geboren worden waren. Zuvor hatte es dort nach Angaben der Klinik jahrelang keinen einzigen Fall gegeben. Die Klinik hatte das als Häufung bezeichnet.
Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hatte nach ersten Berichten vor Mutmaßungen gewarnt. „Wir nehmen das ernst und ziehen erst dann Schlussfolgerungen, wenn wir auch etwas wissen“, sagte der Minister. Es gehe darum, herauszufinden, ob es tatsächlich eine Häufung solcher Fehlbildungen bei Babys gebe.
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