Politik

Kinder- und Jugendpsychiatrien in Baden-Württemberg können langfristig mit Plätzen planen

  • Mittwoch, 15. März 2023
/picture alliance, Marijan Murat
/picture alliance, Marijan Murat

Stuttgart – Um den überlasteten Kinder- und Jugendpsychiatrien in Baden-Württemberg die Planung zu er­leichtern und belasteten jüngeren Menschen zu helfen, stockt das Land das Angebot in den Kliniken lang­fristig auf.

Die bislang nur für zwei Jahre garantierte Finanzierung von derzeit 136 zusätzlichen stationären Behand­lungsplätzen in den Psychiatrien werde entfristet, kündigte Gesundheitsminister Manne Lucha heute an.

Außerdem können weitere Kliniken Sonderbedarf beantragen. „Wie hoch der zusätzliche Bedarf am Ende dann sein wird, können wir natürlich noch nicht definitiv sagen“, sagte der Grünen-Politiker. Klar sei aber, dass die Betten und Plätze akut und dringend benötigt würden.

Einen Tag vor der entscheidenden Sitzung des Krankenhausausschusses mit Ärzten, Kassen und Politik hatte Lucha gedroht, eine Entfristung für die Betten und Betreuungsplätze notfalls unter Zwang durchzusetzen. Auch eine Klage wollte er notfalls in Kauf nehmen.

Das Land hatte die Betten und Plätze vor einem Jahr ausgewiesen, um die zunehmend unter Druck stehenden Kliniken zu entlasten. Wegen der unsicheren Befristung gibt es aber Probleme, ausreichend Personal zu fin­den. Nach Angaben des Gesundheitsministeriums können derzeit erst 80 der 136 Plätze betrieben werden.

Im ganzen Land werden insgesamt 764 Betten und 422 Plätze in der Kinder- und Jugendpsychiatrie ange­bo­ten. Allerdings waren die Psychiatrien bereits vor der Coronapandemie ausgelastet, die Zahl der psychisch erkrankten Kinder und Jugendlichen nimmt deutlich zu, und die Wartelisten werden immer länger.

dpa

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