Kinderärzte sehen pädiatrische Versorgung in Sachsen-Anhalt gefährdet

Halle – Der Landesverband Sachsen-Anhalt des Verbandes Leitender Kinder- und Jugendärzte und Kinderchirurgen Deutschlands sieht die medizinische Versorgung von Kindern und Jugendlichen im Land gefährdet.
„Die derzeitige finanzielle Ausstattung und die ökonomische Erlössituation von Kinderkliniken ist völlig unzureichend und bestandsgefährdend“, sagte der Vorsitzende Axel Schobeß, wie der Verband heute in Halle mitteilte.
Die drohende oder bereits erfolgte Schließung von Entbindungsstationen sowie Kinderkliniken im ganzen Land zeige, dass häufig wirtschaftliche Aspekte über die Fortführung der pädiatrischen Fachgebiete gerade in ländlichen Regionen bestimmten.
Die Kinder- und Jugendmedizin zähle derzeit nicht zu den finanziell gewinnbringenden, jedoch zu den unverzichtbaren Bestandteilen einer leistungsfähigen und bedarfsgerechten medizinischen Versorgung, erklärte Schobeß auf der Jahrestagung des Verbandes.
Anlass für die Diskussion boten den Angaben zufolge unter anderem die drohende Schließung der Kinderheilkunde wie auch der Geburtshilfe an den Standorten Naumburg und Zeitz.
Grundsätzlich seien ökonomische Grundsätze auch in der Medizin anzuerkennen, so der Tenor der Fachtagung. Fehlentwicklungen und die demografische Situation hätten jedoch in den vergangenen Jahren zu einer generellen Unterfinanzierung der Kinder- und Jugendmedizin in ganz Sachsen-Anhalt geführt.
Die bevorstehende Verabschiedung des Landesbettenplans für Sachsen-Anhalt solle deshalb für die Diskussion über eine auskömmliche Finanzierung der vorhandenen und der zu schaffenden Strukturen genutzt werden.
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