Mehr Beschwerden über Versorgung mit Kinderärzten in Hessen

Wiesbaden – Patientenanfragen und Beschwerden zur Kinderarztversorgung in Hessen kommen immer häufiger vor. Die Zahl der Beschwerden, etwa über zu lange Wartezeiten, Aufnahmestopps oder lange Anfahrtswege, nahm in den vergangenen Jahren deutlich zu, wie aus einer Antwort des hessischen Sozialministeriums auf eine Anfrage der Landtagsabgeordneten Daniela Sommer (SPD) hervorgeht.
Von 2015 (13 Beschwerden) nahmen demnach die Beschwerden in den Jahren 2016 (23), 2017 (44) und 2018 (94) stark zu. Die meisten Beschwerden zur Versorgung kamen aus Frankfurt am Main. Die Kassenärztliche Vereinigung (KV) Hessen berichtete dazu, dass die Main-Metropole entsprechend der Bedarfsplanung aber ausreichend mit Kinderarztpraxen versorgt sei. Es seien keine akuten Defizite zu erkennen.
In Hessen waren zum Stichtag am 1. Oktober 2019 470 Kinderärzte in 299 Praxen tätig. Zum Stichtag im Jahr 2018 waren es 466 Ärzte in 304 Praxen. Im Jahr 2017 wurden 459 Ärzte in 306 Praxen gezählt.
Das Sozialministerium legte in der Antwort auf die Anfrage seine Maßnahmen dar, um eine bessere Verteilung der Kinderärzte zu erreichen. Die KV habe mit einer Nachwuchskampagne das Image der Kinderärzte gehoben und das Interesse an dieser Facharztgruppe gesteigert, hieß es.
Zudem gebe es ein umfangreiches Anreizsystem zur Ansiedlung im ländlichen Raum. Es umfasst vor allem finanzielle Anreize wie Honorarumsatzgarantien zum Praxisstart, die Übernahme von Kinderbetreuungskosten und die Erstattung von Umzugskosten. Auch die Weiterbildung werde finanziell gefördert. Der KV zufolge konnte der Status quo mit den Förderungen gehalten werden. Darüber hinaus habe man Versorgungsangebote auch verbessern können.
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