Ärzteschaft

Kinderärzte für Kontrollen bei versäumter Vorsorge

  • Montag, 6. Oktober 2025
/bluedesign, stock.adobe.com
/bluedesign, stock.adobe.com

Viersen/Bielefeld – Versäumte Vorsorgeuntersuchungen im Baby- und Kindesalter können laut Jugendmedizinern wichtige Warnzeichen unentdeckt lassen. Bei den zehn Untersuchungen zwischen Geburt und dem Alter von fünfeinhalb Jahren wird der Entwicklungsstand der Jungen und Mädchen geprüft. Die Termine dienten aber auch dem Kinderschutz, betonten die Landesverbände Nordrhein und Westfalen-Lippe des Berufsverbands der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ).

Es brauche eine stärkere Nachverfolgung: Jugendämter und Kommunen müssten konsequent handeln, wenn Eltern ihre Kinder nicht zu den vorgesehenen Vorsorgeterminen in die Praxen bringen. Andernfalls drohten Kinder übersehen zu werden und unbemerkt in Gefahr zu geraten.

Die Ärztinnen und Ärzte achten den Verbänden zufolge bei jeder Untersuchung auf körperliche Unversehrtheit und mögliche Anzeichen von Vernachlässigung, Kindeswohlgefährdung oder Misshandlung. Damit kein Kind durchs Raster fällt, melden die Praxen die Durchführung der Untersuchungen (U) – ab der U5 im sechsten Lebensmonat – an das Landesamt für Gesundheit und Arbeitsschutz. Liegt keine solche Meldung vor, werden Eltern schriftlich erinnert. Bleibt eine Rückmeldung aus, wird das Jugendamt informiert.

„Leider reagieren viele Kommunen zu zurückhaltend“, kritisieren die Verbände. Oft bleibe es bei einem Brief. „Ein aktives Aufsuchen der Kinder geschieht nur in den seltensten Fällen.“ Viele versäumte Untersuchungen würden gar nicht zurückverfolgt. Jeder ausgefallene Vorsorgetermin könne jedoch bedeuten, dass Warnsignale nicht gesehen würden.

dpa

Diskutieren Sie mit:

Diskutieren Sie mit

Werden Sie Teil der Community des Deutschen Ärzteblattes und tauschen Sie sich mit unseren Autoren und anderen Lesern aus. Unser Kommentarbereich ist ausschließlich Ärztinnen und Ärzten vorbehalten.

Anmelden und Kommentar schreiben
Bitte beachten Sie unsere Richtlinien. Der Kommentarbereich wird von uns moderiert.

Es gibt noch keine Kommentare zu diesem Artikel.

Newsletter-Anmeldung

Informieren Sie sich täglich (montags bis freitags) per E-Mail über das aktuelle Geschehen aus der Gesundheitspolitik und der Medizin. Bestellen Sie den kostenfreien Newsletter des Deutschen Ärzteblattes.

Immer auf dem Laufenden sein, ohne Informationen hinterherzurennen: Newsletter Tagesaktuelle Nachrichten

Zur Anmeldung