Kleine Krankenhäuser werden es schwerer haben

Berlin – SPD-Gesundheitspolitiker Karl Lauterbach sieht in Deutschland zu viele kleine Krankenhäuser. „Ich bin gegen ein flächendeckendes Krankenhaussterben. Aber ich glaube, dass die Patienten bisher unterschätzen, wie groß die Qualitätsunterschiede zwischen den Krankenhäusern sind“, sagte er der Augsburger Allgemeinen.
Man wisse, dass es bei bestimmten Eingriffen einen Zusammenhang mit der Größe des Krankenhauses gebe. Das werde demnächst bekannter durch regelmäßige Veröffentlichungen der Weissen Liste, die die Komplikationsraten und die Qualitätsdefizite der einzelnen Häuser aufzeigt.
Oftmals bereiteten sich die Menschen jahrelang darauf vor, wo sie eine Wohnung kauften, aber sie recherchierten nicht, wo ein lebenswichtiger medizinischer Eingriff erfolgen soll. „Das wird sich ändern. Dann werden es die kleinen Krankenhäuser schwerer haben.“
Angesichts der ungewissen Zukunft der Großen Koalition forderte Lauterbach mehr Tempo bei den gesundheitspolitischen Projekten der Bundesregierung. „Ich habe ein Interesse daran, so schnell wie möglich zu arbeiten, denn 70 Prozent der Inhalte sind SPD-Positionen. (...) Was man hat, das hat man.“ Im Bereich Gesundheit habe man 90 Prozent des Koalitionsvertrages umgesetzt oder zumindest die Umsetzung begonnen.
CDU-Gesundheitsminister Jens Spahn kenne er seit 15 Jahren. Man sei „ein eingespieltes Team, trotz aller ideologischen Unterschiede“. Er fügte jedoch hinzu: „Spahn hat ein großes Interesse sich zu profilieren, ich ein inhaltliches.“
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