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„Klimanotfall“: Tausende Wissenschaftler schlagen erneut Alarm

  • Mittwoch, 28. Juli 2021
/parabolstudio, stock.adobe.com
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New York – Rund zwei Jahre, nachdem mehr als zehntausend Wissenschaftler aus rund 150 Ländern ge­meinsam einen weltweiten „Klimanotfall“ erklärt hatten, haben sie diesen nun erneut betont und sofor­tige Veränderungen gefordert.

Diese Veränderungen seien dringlicher denn je, um das Leben auf der Erde zu schützen, heißt es in ei­nem heute im Fachjournal BioScience veröffentlichten Artikel (DOI: 10.1093/biosci/biab079). Zu den ursprünglich rund 11.000 Wissen­schaftlern, darunter 871 Forscher deutscher Universitäten und Institute, seien noch einmal mehr als 2.800 weitere Unterzeichner hinzugekommen.

Seit der ursprünglichen Erklärung des „Klimanotfalls“ 2019 hätten zahlreiche Ereignisse wie Flutkatas­trophen, Waldbrände und Hitzewellen deutlich gemacht, welche Konsequenzen es habe, wenn auf der Erde einfach weitergemacht werde wie bisher, hieß es.

2020 sei beispielsweise das zweitheißeste Jahr seit Beginn der Aufzeichnungen gewesen. Im April 2021 sei die Kohlendioxidkonzentration in der Erdatmosphäre so hoch gewesen wie noch nie seit Beginn von Messungen. Die Forscher fordern unter anderem ein absehbares Ende der Verwendung von fossilen Brenn­stoffen sowie einen besseren Schutz der Artenvielfalt.

„Die extremen Klimaereignisse und Muster, die wir in den vergangenen Jahren – und sogar nur in den vergangenen Wochen – beobachtet haben, unterstreichen die gestiegene Dringlichkeit, mit der wir die Klimakrise angehen müssen“, erklärte Ko-Autor Philip Duffy vom Woodwell Climate Research Center im US-Bundesstaat Massachusetts.

„Es gibt wachsende Anzeichen dafür, dass wir uns Wendepunkten von verschiedenen Systemen der Erde – wie den Warmwasserkorallenriffen, dem Amazonasregenwald und der Eisdecke der Westantarktis und Grönlands – nähern oder diese sogar schon überschritten haben“, betonte Ko-Autor William Ripple von der Oregon State University. „Wir müssen unser Handeln rasch ändern, und Klimavorgaben sollten Teil der Coronawiederaufbaupläne sein, wo immer das möglich ist.“

Bereits 2019 hatten die Wissenschaftler gewarnt: Wenn sich das menschliche Verhalten, das zu Treib­haus­gasausstoß und anderen den Klimawandel begünstigenden Faktoren führt, nicht grundlegend und anhaltend verändere, sei „unsägliches menschliches Leid“ nicht mehr zu verhindern. Zwei Jahre davor hatten Wissenschaftler bereits einen ähnlichen Beitrag initiiert.

dpa

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