Klinik-Mordserie: Polizei weitet Ermittlungen aus
Oldenburg – Im Fall der Mordserie in zwei Krankenhäusern in Niedersachsen suchen Ermittler nach Spuren weiterer Medikamente, die Ex-Pfleger Niels H. für die Verbrechen missbraucht haben könnte. Der zu lebenslanger Haft verurteilte ehemalige Pfleger sei mittlerweile mehrfach vernommen worden und habe dabei zugegeben, ein weiteres Medikament als Tatmittel verwendet zu haben, teilte die Polizei in Oldenburg heute mit. Nun müssten die Ermittler sämtliche Krankenunterlagen auswerten und ergänzende Gutachten von Sachverständigen einholen.
Die Ermittlungen der Sonderkommission „Kardio“ könnten nicht wie ursprünglich geplant im Juni dieses Jahres abgeschlossen werden, sondern vermutlich erst im Spätsommer. Weitere Exhumierungen soll es nach jetzigem Ermittlungsstand nicht mehr geben. Ende August wollen Polizei und Staatsanwaltschaft über den abschließenden Stand der Ermittlungen bei einer Pressekonferenz unterrichten. Bekannt war bislang, dass Niels H. zwei Herzmedikamente für seine Taten nutzte.
Das Landgericht Oldenburg hatte den ehemaligen Krankenpfleger am 26. Februar 2015 in fünf Fällen unter anderem wegen Mordes verurteilt. Vor Gericht hatte der heute 40 Jahre alte Mann 90 Taten gestanden. Die Ermittler überprüfen über 200 Verdachtsfälle in Delmenhorst und Oldenburg. Die Mordserie gilt als eine der größten in Deutschland.
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