Vermischtes

Klinikum in Neuruppin schließt Abteilungen nun doch nicht

  • Donnerstag, 22. Februar 2024
/picture alliance, Carsten Koall
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Neuruppin – Die Schließung zweier Fachabteilungen am Universitätsklinikum in Neuruppin im Nordwesten Brandenburgs ist für dieses Jahr vom Tisch.

Der Kreistag von Ostprignitz-Ruppin beschloss gestern Abend mit großer Mehrheit, die beiden Kliniken für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde und Mund-Kiefer-Gesichtschirurgie zu erhalten. Zur Rettung stellt der Landkreis rund drei Millionen Euro zur Verfügung, wie es in dem Beschluss heißt.

Zudem gewährt er der Klinikgesellschaft ein Darlehen in Höhe von zehn Millionen Euro, um die Zahlungs­fähig­keit für das laufende Geschäftsjahr zu sichern. Auch ein Sanierungsgutachten wird nach dem Willen des Kreistages in Auftrag gegeben.

Die Schließungspläne hatten Proteste in der Region ausgelöst und die Besorgnis, dass die Gesundheitsversor­gung in der Region gefährdet wird. Ab 1. Januar wurden in den beiden betroffenen Abteilungen keine Patien­ten mehr stationär aufgenommen. Ab März sollten dort nach dem bisherigem Plan dann gar keine Patienten mehr behandelt werden.

Das Uniklinikum Ruppin-Brandenburg, ein Maximalversorger mit rund 870 Betten (Stand: 2022), steckt in einer finanziellen Notlage und beklagt eine unzureichende Finanzierung der Krankenhäuser durch den Bund. Im vergangenen Dezember hatte es geheißen, für 2023 betrage der Verlust 8,3 Millionen Euro. Ähnlich hoch wurde das Minus für 2024 erwartet.

Auch am angeschlagenen Klinikum Elbe-Elster, das drei Standorte hat, sind die Vorhaben zur Schließung der Gynäkologie und Pädiatrie in Herzberg sowie die Teilschließung des Standortes Finsterwalde zurückge­nommen worden.

Ein Gutachter soll die wirtschaftliche Lage erneut prüfen und einen Sanierungsplan erstellen. Die Stadtver­ord­neten empfahlen etwa, den Krankenhausstandort Herzberg für die Angehörigen des wachsenden Bun­deswehrstandortes Holzdorf auszubauen. 2023 hatte es geheißen, das Elbe-Elster-Klinikum mit einem Millionendefizit wolle die stationäre Versorgung ab Juni 2024 weitgehend auf zwei Standorte bündeln.

dpa

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