Klinische Überprüfung des dritten deutschen Coronaimpfstoffs wird mit veränderter Version fortgeführt

Braunschweig/Dessau – Das Deutsche Zentrum für Infektionsforschung (DZIF) und das Dessauer Unternehmen IDT Biologika setzen die klinische Überprüfung ihres COVID-19-Impfstoff MVA-SARS-2-S fort – allerdings mit einer neuen Version des Vakzins.
Das Studienprogramm war vorübergehend ausgesetzt worden, nachdem in der Phase I die Immunantworten unter den Erwartungen geblieben waren. Für die neue Impfstoffversion wurde das Spikeprotein des Vektor-Impfstoffs so verändert, dass es für die Erkennung durch das Immunsystem besser verfügbar ist.
Laut einer Mitteilung des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf (UKE) – einem der zuständigen Studienzentren – habe der neue Impfstoffkandidat gute Ergebnisse in präklinischen Mausmodellen gezeigt und sei in der Lage, eine verbesserte neutralisierende Immunantwort gegen SARS-CoV-2 zu induzieren.
Nun werden 30 Probanden gesucht, um die Dosierung des Impfstoffs, seine Verträglichkeit und die Immunreaktion zu überprüfen. Das COVID-19-Vakzin von DZIF und IDT Biologika verwendet das vollständige Spikeprotein von SARS-CoV-2 als Impfantigen. Als Vektor für die genetische Information des Spike-Proteins dient ein harmloses, langerprobtes Pockenimpfvirus, das Modifizierte Vacciniavirus Ankara (kurz MVA).
„Wir freuen uns, dass wir die Studie nun weiterführen können und werden in Kürze mit den ersten Impfungen mit dem optimierten Impfstoff bei den Probandinnen und Probanden mit drei verschiedenen Dosierungen starten“, sagte Marylyn Addo, Leiterin der Infektiologie des UKE und verantwortliche Prüfärztin der klinischen Studie.
Der Impfstoff gehört – neben BionTech und CureVac - zu den drei deutschen Projekten, die vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) mit einem Sonderprogramm finanziell unterstützt werden.
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