Koalition in Berlin will Asbest zu Leibe rücken
Berlin – Die rot-rot-grüne Koalition in Berlin will dem krebserregenden Asbest in vielen Wohngebäuden zu Leibe rücken. In einem gemeinsamen Antrag fordern die drei Abgeordnetenhausfraktionen den Senat auf, ein Register aller asbestverseuchten Gebäude aufzubauen und Sanierungsstrategien zu entwickeln.
Zudem soll nach ihrem Willen eine zentrale Auskunfts- und Beratungsstelle geschaffen werden, an die sich Mieter ebenso wie Wohnungseigentümer wenden können. Sie soll auch Anzeigen zu unsachgemäßem Umgang mit asbestbelasteten Baustoffen im Zuge von Sanierungsarbeiten entgegennehmen.
Asbest wurde jahrzehntelang in Wohn- und Bürohäusern, Schulen und anderen Gebäuden verbaut. Wenn die Fasern freigesetzt werden, besteht die Gefahr des Einatmens durch Menschen und daraus resultierender Krebserkrankungen. Seit 1993 ist der Einsatz des Stoffes in Deutschland daher verboten.
In Berlin gibt es nach Angaben des Grünen-Bauexperten Andreas Otto geschätzt 100.000 Wohnungen mit asbesthaltigem Fußbodenbelag, obwohl in den vergangenen Jahren schon etliche Wohnungen saniert wurden.
„Wir wollen die gefährlichen Altlasten beseitigen“, sagte Otto heute. „Als ersten Schritt will Rot-Rot-Grün das Informations-Wirrwarr zwischen den Behörden beenden und errichtet dafür eine interdisziplinäre Beratungsstelle.“ Der Antrag soll morgen im Plenum des Abgeordnetenhauses beraten. Zuerst hatte die Berliner Zeitung berichtet.
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