Koalitionsfraktionen plant schnelle Verabschiedung der Pflegereform

Berlin – Die Bundestagsfraktionen von Union und SPD drängen auf Verbesserungen in der Pflegebranche. In einem gemeinsamen Beschluss forderten die Vorstände der Fraktionen von CDU/CSU und SPD die Bundesregierung heute auf, ihre Pläne für mehr Personal und bessere Arbeitsbedingungen in der Pflege „zügig und mit ganzer Kraft umzusetzen“. Die Vorhaben der so genannten Konzertierten Aktion Pflege müssten „so schnell wie möglich“ ins Kabinett eingebracht werden.
An der Konzertierten Aktion waren mehr als 50 Verbände, Arbeitgeber, Gewerkschaften sowie Vertreter von Pflegeberufen und Pflegebedürftigen beteiligt. Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU), Bundesarbeitsminister Hubertus Heil und Bundesfamilienministerin Franziska Giffey (beide SPD) hatten sie im vergangenen Jahr gemeinsam gestartet, um dem Mangel an Fachkräften in der Branche entgegenzuwirken. Anfang Juni stellten sie die Ergebnisse vor.
Ziel sind bessere Gehälter sowohl für Hilfs- als auch für Fachkräfte sowie die gleiche Bezahlung in Ost- und Westdeutschland. Zudem soll die Zahl der Auszubildenden sowie die Zahl der Ausbildungseinrichtungen bis 2023 im Schnitt um jeweils zehn Prozent gesteigert werden. Außerdem sollen die Pflegeverbände mindestens 5.000 Weiterbildungsplätze für Pflegehelfer bereitstellen.
Angesichts Zehntausender fehlender Pflegekräfte soll auch die Anwerbung von ausländischen Fachkräften forciert werden, unter anderem durch eine Fach- und Sprachausbildung in den Herkunftsländern. Die Digitalisierung im Pflegebereich soll vorangetrieben werden, die elektronische Pflegeakte und auch digitale Verordnungen sollen mittelfristig Standard sein.
Die Fraktionsspitzen begrüßten diese Ergebnisse ausdrücklich. Sie sagten eine zügige Verabschiedung im Bundestag zu. „Der sorgsame und gute Umgang mit pflegebedürftigen Menschen ist ein Seismograph für den gesellschaftlichen Zusammenhalt in unserem Land und ein zentrales Thema dieser Koalition“, heißt es in dem Beschluss von heute. „Wir werden die Pflege spürbar verbessern – für die Pflegekräfte, die Betroffenen, ihre Kinder und Angehörigen und für diejenigen, die fürchten, eines Tages pflegebedürftig zu werden.“
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