Korruption: Ärzte wehren sich gegen Generalverdacht
Berlin – Die ärztlichen Spitzenverbände und Organisationen distanzieren sich von ärztlichem Fehlverhalten, verwahren sich zugleich aber dagegen, die Ärzteschaft unter Generalverdacht zu stellen. „Die ärztlichen Spitzenverbände verurteilen jegliche Form der Korruption. Wir setzen uns für die vollständige Ahndung, Aufdeckung und die angemessene Ahndung ein“, heißt es in einer gemeinsamen Resolution von Bundesärztekammer, Kassenärztlichen Bundesvereinigung und 13 freien Ärzteverbänden und Organisationen. „Wir wehren uns aber entschieden gegen die fortgesetzte Skandalisierung unseres Berufsstandes, die das Vertrauen der Menschen in ihre medizinische Versorgung nachhaltig erschüttert.“
Anlass der Resolution ist die Diskussion über die Korruptionsbekämpfung im Gesundheitswesen und die Forderung von Politikern, strafrechtlich gegen Ärzte vorzugehen. Die Diskussion sei Ergebnis einer Diffamierungskampagne der Krankenkassen, hieß es bei einem Verbändegespräch gestern im Haus der Bundesärztekammer in Berlin.
Für besondere Verbitterung sorgt bei den ärztlichen Repräsentanten, dass in der Berichterstattung oft nicht klar zwischen Verdachtsfällen und Fällen nachgewiesenen Fehlverhaltens unterschieden wird. „Wir fordern Politik und insbesondere die Kostenträger dazu auf, die aus Einzelfällen abgeleitete Desavouierung eines ganzen Berufsstandes zu beenden und zu einer sachlichen Diskussion zurückzukehren,“ heißt es in der Resolution weiter.
Zu den Mitunterzeichnern gehören der Deutsche Hausärzteverband, der Hartmannbund, der Marburger Bund, der NAV-Virchow-Bund, der Deutsche Ärztinnenbund, Medi Deutschland und die Arbeitsgemeinschaft der wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften.
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