Politik

Krankenkassen wollen Substitution Drogenabhängiger erleichtern

  • Mittwoch, 18. September 2013
Uploaded: 18.09.2013 17:01:39 by mis
dpa

Stuttgart – Suchtkranke Menschen im Südwesten sollen leichter Drogenersatzmittel erhalten können. Nach einer Vereinbarung der gesetzlichen Krankenkassen wird künftig der sogenannte Sichtbezug – also die Einnahme von Substitutionsmitteln unter fachlicher Aufsicht – beim Apotheker vergütet. Das solle die Aufgabe für ihn attraktiver machen, teilten die gesetzlichen Krankenkassen am Mittwoch in Stuttgart mit.

Damit stünden den Kranken neben den niedergelassenen Ärzten auch mehr Apotheker als Anlaufstellen zur Verfügung. „Wir gehen davon aus, dass sich nun auch vermehrt Apotheken bereiterklären, den Sichtbezug vorzunehmen“, sagte AOK-Landeschef Christoper Hermann. Die potenziell betroffene Gruppe im Land zählt 9.600 (2012) Heroinabhängige.

Die Kassen reagieren auch darauf, dass Ärzte Abhängige zu früh in die eigen­verant­wortliche „Take-home-Therapie“ schicken. Sie bekommen dann die Medikamente für jeweils maximal sieben Tage mit nach Hause, um sie in eigener Regie einnehmen. Dies birgt die Gefahr, dass die Kranken rückfällig werden oder Substitutionsmittel auf den Schwarzmarkt gelangen.

Der behandelnde Arzt kann einen Apotheker in den Sichtbezug einweisen und damit beauftragen. Der von November an geltende Vergütungsvertrag zwischen dem Landesapothekerverband und der AOK, den Betriebskrankenkassen, dem Verband der Ersatzkassen und anderen soll das Interesse der Apotheker daran verstärken.

dpa

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