Politik

Krankenkassen­überschüsse im ersten Quartal rückläufig

  • Dienstag, 5. Juni 2018

Frankfurt am Main – Der zuletzt starke Anstieg der Überschüsse in der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) hat sich einem Medienbericht zufolge im ersten Quartal deutlich abgeschwächt. Derzeit zeichne sich ein Überschuss von weniger als 400 Millionen Euro ab, berichtet morgen die Frankfurter Allgemeine Zeitung.

Ersten Zahlen zufolge hätten die 110 Kassen ihre Gewinne zu Jahresbeginn zwar weiter ausgebaut, doch nicht mehr so stark wie im Vorjahr, als am Quartalsende ein Plus von 612 Millionen Euro stand. Damit würden die Reserven der Kassen auf knapp 20 Milliarden Euro steigen, wie es weiter heißt. Hinzu kommt die Liquiditätsreserve im Gesundheitsfonds, die sich nach Angaben des Gesundheitsministeriums auf fast zehn Milliarden Euro belaufe.

Während die Innungskrankenkassen mit einem Überschuss von 17 Millionen Euro etwa auf dem Niveau des Vorjahres lagen, zeichneten sich laut FAZ auf den Konten der Allgemeinen Orts- und der Ersatzkrankenkassen teils deutliche Rückgänge ab. So verbuchten die AOK am Ende des ersten Quartals ein Plus von 197 Millionen Euro. Im Vorjahr hatte der Überschuss noch 361 Millionen Euro betragen – 163 Millionen Euro mehr als dieses Jahr, wie es heißt. Bei den Ersatzkassen summierte sich der Überschuss demnach Ende März auf 122 Millionen Euro, das waren dem Bericht zufolge 33 Millionen Euro weniger als im Vorjahr.

Der Verband der Ersatzkassen begrüßte die Entscheidung der Koalition, die Pflicht zum Abbau von Kassenüberschüssen ab 2020 an eine Reform des Finanzausgleichs zu koppeln. Die Ersatzkassen erwarten von der Reform eine Entlastung ihrer Zusatz­beitragssätze. Das Kabinett will morgen den Gesetzentwurf beschließen, der im Kern die hälftige Übernahme des Zusatzbeitrags durch Arbeitgeber oder Rentenkasse vorsieht.

afp

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