Vermischtes

Krebsexperten drängen auf mehr Tabakprävention im Cannabisgesetz

  • Montag, 16. Oktober 2023
/juniart, stock.adobe.com
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Heidelberg – Experten des Deutschen Krebsforschungszentrums (DKFZ) warnen, das geplante Gesetz zur Le­ga­lisierung von Cannabis könne dazu beitragen, dass in Deutschland mehr Menschen Nikotin rauchen.

Sie fordern daher, geeignete Präventionsmaßnahmen im Gesetz zu verankern. Ansonsten könne das Gesetz die „ohnehin äußerst bescheidenen Erfolge Deutschlands bei der Tabakprävention in den letzten Jahren“ konter­ka­rieren, so die Kritik.

Laut dem DKFZ rauchen über 90 Prozent der jugendlichen und rund 80 Prozent der erwachsenen Cannabis­kon­sumenten in Deutschland die Droge – entweder pur oder vermischt mit Tabak. „Diese Problematik muss dringend Eingang in die im Gesetz verankerten Präventionsmaßnahmen finden“, forderte Katrin Schaller, kommissarische Leiterin der Stabsstelle Krebsprävention im DKFZ.

Die Maßnahmen zur Prävention würden jedoch im vorliegenden Entwurf des Cannabisgesetzes nicht ausrei­chend festgelegt. „Dies gilt insbesondere im Hinblick auf das Risiko, dass Cannabisrauchen den Einstieg Ju­gendlicher in den Tabakkonsum fördern könnte“, so Schaller.

Notwendig sind laut dem Krebsforschungszentrum außerdem Präventionsmaßnahmen, die den Einstieg in den Cannabiskonsum verhinderten und den Ausstieg förderten. Diese Maßnahmen müssen laut dem DKFZ auch die Gefahren des Cannabisrauchens thematisieren.

Die Krebsexperten fordern zudem, die Forschung zu den Gesundheitsgefahren des Cannabisrauchens mit und ohne Tabak zu intensivieren sowie die Entwicklung des Cannabiskonsums und der Konsumarten kontinuier­lich zu beobachten.

Die Bundesregierung plant mit dem Gesetz eine kontrollierte Abgabe von Cannabis an Erwachsene. Dies soll durch eine kontrollierte Produktqualität den Jugend- und Gesundheitsschutz verbessern und dazu beitragen, den Schwarzmarkt einzudämmen.

hil

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