Kultusminister: Impfappell an Erwachsene, Plädoyer für neue Quarantäneregeln

Düsseldorf – Die Kultusminister der Länder haben sich heute mit einem dringenden Impfappell an alle Erwachsenen gerichtet. Schulen sollten als systemrelevant eingestuft und Impfangebote für Schüler ausgebaut werden. Das erläuterte die Präsidentin der Kultusministerkonferenz (KMK) und schleswig-holsteinische Bildungsministerin Karin Prien (CDU) heute bei einer Pressekonferenz nach einer Coronasondersitzung der KMK.
„Das Offenhalten von Bildungseinrichtungen ist wichtig, weil wir den Zugang von Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen zu Bildung, ihr soziales Miteinander und ihr Recht auf Teilhabe sichern wollen“, erklärte Prien zudem in einer Mitteilung.
Auch wenn sich die Pandemie durch eine neue Virusvariante verändere, müsse man die Bedürfnisse von Kindern und Jugendlichen noch stärker in den Blick nehmen. „Das bedeutet, dass wir die Schulen erst dann schließen, wenn alle anderen Möglichkeiten ausgeschöpft sind“, erklärte die KMK-Präsidentin.
In einem Beschluss unterstrichen die Minister heute die Einhaltung der Infektionsschutz- und Hygienemaßnahmen sowie die hohen Impfquoten unter den an Schulen Beschäftigten. Das zeuge von einem „außerordentlichen Verantwortungsbewusstsein der Akteure“, heißt es in dem Papier.
Zugleich betonten die Länder erneut ihre Erwartungshaltung gegenüber allen Erwachsenen, sich und ihre Kinder durch Impfungen zu schützen. „Um das Infektionsgeschehen unter Kindern und Jugendlichen weiter einzugrenzen, sollen Impfangebote in der Altersgruppe ab zwölf Jahren – soweit dies noch nicht erfolgt ist – noch stärker ausgebaut werden“. Für Kinder zwischen fünf und elf Jahren erwarte man von den zuständigen Stellen eine weitere Präzisierung der Impfempfehlungen, sagte Prien.
Sie führte aus, dass neben Erst- und Zweitimpfungen insbesondere auch Auffrischungsimpfungen gegen SARS-CoV-2 einen wesentlichen Baustein des Infektionsschutzes darstellten. Dafür müsse ein flächendeckendes Angebot in allen Ländern geschaffen werden.
Um den Unterricht auch in Zeiten der Omikron-Variante aufrecht zu erhalten, mahnte die KMK eine Überarbeitung der Quarantäneregeln für Schüler und das schulische Personal an. So seien Schulen mit den zur kritischen Infrastruktur zählenden Einrichtungen gleichzustellen, hieß es auch im Hinblick auf die am Freitag stattfindende Ministerpräsidentenkonferenz. Dort sind die Quarantäneregeln ein Thema.
„Die Aufrechterhaltung des Schulbetriebs ist für Kinder und Jugendliche systemrelevant und darüber hinaus eine Grundlage für die Sicherstellung der Arbeitsfähigkeit anderer Kritischer Infrastrukturen“, sagte Prien. Das Infektionsgeschehen an Schulen kann nach Ansicht der KMK durch Testungen auch der immunisierten Schüler sowie des Personals insbesondere an den weiterführenden Schulen zusätzlich kontrolliert und eingedämmt werden.
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