Ärzteschaft

Künstliche Intelligenz: Einsatz nicht isoliert betrachten

  • Montag, 21. Juli 2025
/Toowongsa, stock.adobe.com
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Potsdam – Der Einsatz von Künstlicher Intelligenz (KI) wird den direkten Kontakt zwischen Arzt und Patienten nicht ersetzen können. Das sagte der stellvertretende Vorstandsvorsitzende der Kassenärztlichen Vereinigung Brandenburg (KVBB), Holger Rostek, beim Zukunftstag des Netzwerks „Innovative Gesundheitsversorgung in Brandenburg“ (IGIB) in Potsdam.

„Im Bereich der Diagnostik oder der Bildbearbeitung sind wir schon sehr weit“, sagte Rostek. „Da haben wir in den Praxen schon sehr viel KI im Einsatz“. Manche Praxen nutzen auch einen digitalen Praxisassistenten, der etwa die Anrufe organisiere. „Die Patienten sind zufrieden, weil sie durchkommen“, sagte Rostek.

Allerdings dürfe man den Einsatz von KI nicht isoliert sehen. „Was nutzt es mir, wenn eine KI in der Prignitz sagt, dieser Patient muss jetzt einen Arzt sehen“, sagte Rostek. Wenn es im ländlichen Bereich Probleme gebe, die Versorgung sicherzustellen, könne KI zwar helfen. „Aber irgendwo muss der Patient mit seinen Ergebnissen ja hin.“

Wichtig sei, dass eine KI immer als Maschine begriffen werde, die nach nicht immer nachvollziehbaren Regeln Ergebnisse liefere. „Ich lege deswegen schon Wert darauf, dass die Behandlung eines Patienten durch Ärztinnen und Ärzte und durch Medizinische Fachangestellte stattfindet“, sagte Rostek. Die KI bleibe ein Assistenzsystem. Medizinische Entscheidungen und eine Therapie fänden immer durch Menschen statt.

Die Vorstandsvorsitzende der AOK Nordost, Daniela Teichert, betonte, dass es in den Städten und auf dem Land nicht überall die gleiche Versorgungssituation gebe.

Die KI könne etwa bei der Steuerung von Patienten eine Rolle spielen. „Die KI darf aber nicht die Letztentscheidung treffen“, sagte Teichert. Sie könne alle, die in der Medizin tätig sind, unterstützen. Für ihren Einsatz brauche es aber eine klare Regulatorik.

benl

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